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Armee billigt Al-Sisis Kandidatur

27. Januar 2014

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi im Sommer gilt Armeechef al-Sisi als der starke Mann Ägyptens. Bislang hielt er sich eher im Hintergrund. Vor der Präsidentenwahl kommt er aus der Deckung.

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Ägypten Militärchef Al-Sisi (Foto. dpa)
Bild: Reuters

Das Oberkommando der ägyptischen Streitkräfte hat eine Präsidentschaftskandidatur von Militärchefs Abdel Fattah al-Sisi gebilligt. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Mena. Die Armeeführung stimmte damit auch dem Ausscheiden Al-Sisis aus dem Militärdienst zu, was eine Voraussetzung für die Kandidatur ist. Denn laut ägyptischer Verfassung kann nur ein Zivilist Präsident werden. Kurz zuvor noch war al-Sisi zum Feldmarschall befördert worden, das ist der höchste Rang in der ägyptischen Armee.

Eindeutiger Wahlfavorit

Al-Sisi, der auch Verteidigungsminister und stellvertretender Armeechef ist, werden gute Chancen eingeräumt, die voraussichtlich im April stattfindende Präsidentenwahl zu gewinnen. Ernsthafte Gegenkandidaten gibt es bislang nicht. Persönlich hat sich al-Sisi noch nicht zu einer Kandidatur geäußert.

Doch dass er antritt, gilt als sicher. Seitdem das Militär unter seiner Leitung im Sommer den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi entmachtet hat, ist al-Sisi in weiten Bevölkerungskreisen populär. In den vergangenen Wochen hatten die Medien einen richtiggehenden Personenkult um den starken Mann Ägyptens entfacht.

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Strippenzieher im Hintergrund

Al-Sisi selbst hatte sich nach dem Juli-Umsturz wieder in den Hintergrund zurückgezogen. Die Macht legte er formell in die Hände einer Übergangsregierung. An die Schalthebel der Macht kehrten Leute aus dem alten Regime von Husni Mubarak zurück, denen die Militärführung vertraute. Nach dem Sturz des Langzeit-Präsidenten Mubarak durch einen Volksaufstand vor drei Jahren gehörte al-Sisi dem Oberkommando der Streitkräfte an, das unter dem Namen Oberster Militärrat (SCAF) die Macht im Lande übernahm. Mursi machte ihn dann zum Verteidigungsminister.

wl/kle (dpa, afp)