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Yellen ruft China zu Zusammenarbeit bei Klimapolitik auf

8. Juli 2023

US-Finanzministerin Janet Yellen hat die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit China in Bezug auf den Klimawandel hervorgehoben. Als größte Verursacher von Treibhausgasen hätten sie eine gemeinsame Verantwortung.

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China Peking | Finanzministerin der USA Janet Yellen in China
Die Finanzministerin der USA Janet Yellen in ChinaBild: Mark Schiefelbein/REUTERS

Es sei "entscheidend", dass Washington und Peking bei der Finanzierung von klimafreundlichen Investitionen zusammenarbeiteten, sagte Janet Yellen bei einem Besuch in China. "Als die beiden weltweit größten Verursacher von Treibhausgasen und die größten Investoren in erneuerbare Energien haben wir eine gemeinsame Verantwortung und die Fähigkeit den Weg zu weisen", sagte die US-Ministerin vor chinesischen Regierungsvertretern und Klimaexperten in Peking. Beide Großmächte sind sonst nicht gerade dafür bekannt, Vorreiter beim weltweiten Klimaschutz zu sein.

Yellens Mission: Kommunikationskanäle wieder öffnen

Eine fortlaufende Zusammenarbeit beider Staaten bei der Finanzierung von Klimaprojekten sei von entscheidender Bedeutung. Yellen fügte hinzu, dass Pekings Unterstützung für bestehende multilaterale Klimainstitutionen wie den Grünen Klimafonds und den Klima-Investitionsfonds deren Wirkung verstärken könnte. Sie betonte in Bezug auf die Klimaziele auch, dass die bisherige Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Bereich des Klimawandels globale Durchbrüche wie das Pariser Abkommen von 2015 überhaupt erstmal ermöglicht hätten und beide Regierungen Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Erreichung ihrer Klimaziele unterstützen könnten.

China Peking | Finanzministerin der USA Janet Yellen in China
Verhandlungen in Peking. Janet Yellen, hinten zweite von rechts, daneben der US-Botschafter in China, Nicholas BurnsBild: Mark Schiefelbein/AP/dpa/picture alliance

Im vergangenen Jahr hatte China die Gespräche mit den USA über Klimapolitik kurzzeitig ausgesetzt, nachdem Nancy Pelosi, die damalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Taiwan besucht hatte. Zuletzt gab es jedoch Hinweise darauf, dass die Gespräche bald wieder aufgenommen werden könnten. So soll der Klimabeauftragte des Weißen Hauses John Kerry nach Angaben eines US-Regierungsvertreters demnächst nach China reisen, um über die Klima-Kooperation zwischen beiden Staaten zu sprechen.

Ein Besuch in Zeiten wachsender Spannungen

Peking hatte bereits im Vorfeld des viertägigen Besuchs von US-Finanzministerin Yellen einen vergleichsweise optimistischen Ton angeschlagen. Das Finanzministerium der Volksrepublik erklärte am Freitag, dass es sich eine "Stärkung der Kommunikation und des Austauschs zwischen den beiden Ländern" erhoffe.

Der Besuch der US-Finanzministerin inmitten der Spannungen zwischen den USA und China ist ein Balanceakt. Die Beziehungen zwischen den weltgrößten Volkswirtschaften hatten sich zuletzt nochmals merklich verschlechtert. Nachdem die USA unter anderem den Export von Hochleistungschips sowie von Maschinen für deren Produktion einschränkten, verbot die Regierung in China zunächst bestimmten Unternehmen und Organisationen den Einsatz von Chips des US-Herstellers Micron. In dieser Woche folgte schließlich die Ankündigung von Exportkontrollen für bestimmte Rohstoffe für die Chipproduktion.

Gleich zu Beginn ihres Besuchs warb Yellen für bessere Beziehungen zwischen den beiden Großmächten: "Wir streben einen gesunden wirtschaftlichen Wettbewerb an, der den amerikanischen Arbeitnehmern und Unternehmen zugutekommt, und wir wollen bei globalen Herausforderungen zusammenarbeiten", twitterte Yellen kurz nach ihrer Ankunft in Peking.

qu/ehl (afp, rtr)