Winde treiben Feuerwalze voran
8. Mai 201630 Grad Celsius und keine Abkühlung in Sicht. Das Wetter spielt den Feuerwehrleuten in der kanadischen Provinz Alberta definitiv nicht in die Karten. Durch die anhaltende Hitzewelle könnten sich die Waldbrände noch deutlich ausweiten. Trockene Winde sorgen dafür, dass sich die Flammen rasend schnell verbreiten. "Wenn es weiter in dem jetzigen Tempo wächst, könnte das Feuer heute noch doppelt so groß werden", erklärte Sicherheitsminister Ralph Goodale am Samstag. Es bestehe aber offenbar keine Gefahr für weitere Ortschaften, zumindest nicht im Moment.
Die vor einer Woche ausgebrochenen Waldbrände haben bislang eine Fläche von der Größe Londons vernichtet. Das Feuer war südlich von Fort McMurray ausgebrochen. Als die Flammen am Dienstag die Stadt erreichten, mussten rund 88.000 Menschen evakuiert werden. Am Freitag und Samstag mussten die Einwohner ihre Notunterkünfte wieder verlassen, weil auch das nördliche Umland der Stadt als nicht mehr sicher eingestuft wurde. Die Polizei begleitete Autokonvois mit den Evakuierten durch die brennende Geisterstadt.
Milliardenschäden befürchtet
Albertas Premierministerin Rachel Notley machte den Einwohnern keine Hoffnung, dass sie bald in ihre Häuser zurückkehren könnten. Die Gasleitungen seien inzwischen abgestellt worden, das Stromnetz beschädigt und das Trinkwasser momentan nicht trinkbar. Der Sachschaden konnte bislang nicht beziffert werden. Versicherungsanalysten schätzen, dass er mehr als neun Milliarden kanadische Dollar betragen könnte - rund sechs Milliarden Euro. An den Löscharbeiten sind 1100 Feuerwehrleute beteiligt, rund 500 von ihnen versuchen die Brände in und um Fort McMurray einzudämmen.
djo/haz (afp, rtr)