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Wieder tote Flüchtlinge im Mittelmeer

26. August 2015

Auf einem Schiff vor der libyschen Küste sind erneut viele Leichen entdeckt worden - im Laderaum. Mehrere Hundert Flüchtlinge konnten nach italienischen Medienberichten gerettet werden.

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Symbolbild Flüchtlingsboot vor der Küste Libyens (Foto: rtr)
Bild: Reuters/D. Zammit Lupi

Das Schiff war laut Nachrichtenagentur Ansa in Richtung Italien unterwegs. Mindestens 400 Menschen seien von Bord des Holzbootes gerettet worden, hieß es weiter. Da die Toten sich im Rumpf in der Nähe des Motors befanden, gingen die Rettungskräfte den Angaben zufolge davon aus, dass die dort eingeschlossenen Menschen Abgase eingeatmet hatten. Die italienische Küstenwache teilte mit, der Rettungseinsatz sei von dem schwedischen Schiff "Poseidon" geleitet worden, das am "Triton"- Einsatz der EU-Grenzschutzbehörde Frontex im Mittelmeer beteiligt ist.

Ähnliche Flüchtlingstragödien im Mittelmeer

Derzeit liefen noch weitere Rettungseinsätze an verschiedenen Stellen des Mittelmeeres für insgesamt mehr als 2000 Flüchtlinge. So hatte das schwedische Schiff demnach bereits 130 Flüchtlinge von einem havarierten Schlauchboot an Bord genommen, bevor es von der italienischen Küstenwache zu dem Kutter mit den 50 Toten beordert wurde. Erst vor wenigen Tagen waren im Mittelmeer etwa 50 Leichen auf einem Flüchtlingsschiff unter Deck gefunden worden. Die Menschen waren vermutlich im Laderaum erstickt.

Mehr als 100.000 Flüchtlinge seit Jahresbeginn

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen seit Jahresbeginn rund 2300 Flüchtlinge im Mittelmeer ums Leben. Im gesamten vergangenen Jahr starben dabei 3279 Menschen. Dennoch ist der Strom ungebrochen. Wie Italiens Innenministerium mitteilte, gelangten seit Januar mehr als 100.000 Flüchtlinge per Boot aus Libyen nach Italien. Angesichts des ruhigen Wetters stechen derzeit wieder viele Menschen von den Küsten Nordafrikas in Richtung Europa in See – viele werden von Schleppern auf völlig seeuntüchtige Boote geschickt.

cw/fab (dpa, afp, rtr)