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Wasserwerfer gegen Maduro-Gegner

5. März 2014

Venezuelas Opposition hält den Druck auf den zunehmend verhassten Staatschef Maduro aufrecht - auch zum ersten Jahrestag des Todes seines populären Vorgängers Chávez. In einem Stadtviertel eskaliert die Lage wieder.

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Wasserwerfer gegen steinewerfende Demonstranten in Caracas (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Angeführt von Studenten sind wieder Tausende in weiß gekleidete Gegner des seit einem Jahr amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro friedlich durch die Hauptstadt marschiert. Sie zogen bis Petare, einer Stadt mit vielen Slums, an den Ausläufern von Caracas.

Viele von ihnen schwenkten die Landesfahne und riefen "Wir lieben Dich Venezuela" und "Freiheit". Die Oppositions-Anhänger warfen der Regierung auch wieder Zensur und Unterdrückung vor.

"So viel Tränengas"

Gleichzeitig beklagten sie das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte in den vergangenen Wochen. "Es ist soviel Tränengas versprüht worden - ganz Venezuela könnte heulen", hieß es auf einem anderen Spruchband. 18 Menschen sind bisher bei Straßenschlachten getötet worden, mehr als 260 wurden verletzt.

In einem Stadtviertel eskalierte anschließend doch wieder die Lage. Etwa 300 zumeist junge Demonstranten lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Randalierer schleuderten Steine und selbstgebaute Sprengkörper in Richtung Sicherheitskräfte, die ihrerseits mit Tränengas und Wasserwerfern antworteten.

Wir lassen uns nicht vertreiben - Maduro-Gegner in Caracas (Foto: rtr)
Wir lassen uns nicht vertreiben - Maduro-Gegner in CaracasBild: Reuters

Seit dem 4. Februar demonstrieren die Maduro-Gegner beinahe täglich gegen die hohe Arbeitslosigkeit, die massiven Versorgungsengpässe, die grassierende Kriminalität und die korrupten Behörden in Venezuela.

Demonstrationen und Militärparade

Für diesen Mittwoch, den ersten Todestag von Präsident Hugo Chávez, hat die Opposition zu weiteren Kundgebungen gegen seinen Nachfolger Maduro in mehreren Städten des Landes aufgerufen.

Die Regierung plant eine Militärparade in Caracas. Mehrere Staats- und Regierungschefs haben ihr Kommen zugesagt, unter ihnen der bolivianische Präsident Evo Morales und der nicaraguanische Staatschef Daniel Ortega.

Der Linkspopulist Chávez, ein scharfer Kritiker der USA, war am 5. März 2013 im Alter von 58 Jahren an Krebs gestorben. Er hatte fast 15 Jahre lang als Präsident die Geschicke Venezuelas geprägt und ein gespaltenes Land hinterlassen. Kritiker warfen ihm einen fragwürdigen Personenkult vor und beschrieben ihn als Autokraten, der die Wirtschaft ruiniert hat. Vor allem von den ärmeren Bevölkerungsschichten jedoch wird Chávez bis über seinen Tod hinaus verehrt. Nicht zuletzt deshalb, weil er den Ölreichtum des Landes auch für Sozialprogramme nutzte.

se/uh (afpe, rtre, dpa)