Westafrika zu Besuch bei Leutnant Zida
5. November 2014Mehrere westafrikanische Staatschefs sind zu Gesprächen über die Staatskrise in Burkina Faso in der Hauptstadt Ouagadougou eingetroffen. Darunter sind Nigerias Präsident Goodluck Jonathan und seine Amtskollegen aus Ghana und dem Senegal, John Dramani Mahama und Macky Sall. Sie wollen mit dem als Übergangspräsident agierenden Oberstleutnant Isaac Zida über eine möglichst rasche Übergabe der Macht an eine zivile Regierung sprechen.
Die Afrikanische Union hatte am Montag der Militärführung in Ouagadougou mit Sanktionen gedroht, sollte nicht innerhalb von zwei Wochen ein Zivilist vorübergehend die Nachfolge von Präsident Blaise Compaoré angetreten haben.
Die Opposition begrüßte die Ankündigung. Der führende Oppositionspolitiker Armand Beouinda Dewendé nannte die Wahl eines Übergangspräsidenten allerdings schwierig. "Es gibt wohl viele geeignete Kandidaten", sagte Dewendé im französischen Auslandssender RFI. "Aber man benötigte mehr Ruhe, um zusammenzukommen und sich auf einen davon zu einigen." Dass Compaoré zu diesem Zeitpunkt gehen würde, habe niemand erwartet.
Compaoré, der Burkina Faso 27 Jahre lang regiert hatte, trat am Freitag nach gewaltsamen Protesten zurück und floh in die benachbarte Elfenbeinküste. Seitdem regiert das Militär. Machthaber Zida - bislang Vizechef der Präsidentengarde - kündigte an, sich mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen auf einen zivilen Übergangspräsidenten zu einigen. Bisher nannte er aber keinen Zeitplan.
sti/kle (rtr, ap, epd, afp, dpa)