1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wer kommt nach Davos?

Andreas Becker16. Januar 2014

Mehr als 40 Staats- und Regierungschefs werden zum Weltwirtschaftsforum in den Schweizer Alpenkurort Davos kommen. Das Treffen steht unter dem Motto "Die Neugestaltung der Welt".

https://p.dw.com/p/1Aqyt
Weltwirtschaftsforum Davos Klaus Schwab 2014
Bild: picture-alliance/dpa

Insgesamt nehmen 2500 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft am diesjährigen Forum teil, wobei Führungskräfte aus der Wirtschaft mit 1500 Personen den Großteil ausmachen.

Klaus Schwab (Bild oben), der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), erwartet von dem Treffen neue Impulse für die Überwindung der Finanzkrise. Die Weltwirtschaft leide noch immer unter zu geringen Wachstumsraten. "Wir brauchen einen Neustart", sagte Schwab am Mittwoch (15.01.2014).

Die ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturzahlen aus Deutschland sind ein Beispiel für geringes Wachstum. So ist Europas größte Volkswirtschaft im vergangenen Jahr nur noch um 0,4 Prozent gewachsen, nach 0,7 Prozent im Jahr davor.

Informeller Austausch

Die Impulse für jenen "Neustart", von den WEF-Gründer Schwab spricht, sind jedoch kaum abzuschätzen. Das WEF ist ein informelles Treffen, bei dem traditionell hochrangige Politiker mit Vorstandsvorsitzenden großer Unternehmen oder prominenten Wissenschaftler ins Gespräch kommen und Ideen austauschen können. Bindende Entscheidungen werden hier nicht getroffen.

Weltwirtschaftsforum Davos ARCHIV 2012
Kurort in den Schweizer Alpen: DavosBild: Getty Images

Dass der iranische Präsident Hassan Ruhani und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu ihre Teilnahme angekündigt haben, gehört zu den politischen Höhepunkten des diesjährigen Forums. Es wäre die erste Teilnahme eines iranischen Präsidenten seit zehn Jahren, so ein Sprecher des WEF. Allerdings: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein gemeinsamer Auftritt geplant." Der Iran und Israel sind wegen Teherans Atomprogramm verfeindet.

Forum ohne Merkel

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wird wegen der Folgen eines Sturzes nicht dabei sein. "Wir bedauern den Skiunfall", sagte Schwab. Merkel habe in den vergangenen Jahren zu den "regelmäßigen Teilnehmern" gehört. Die Bundesregierung wird durch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vertreten.

Unter dem Motto "Die Neugestaltung der Welt: Konsequenzen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft" stehen in Davos zahlreiche Themen auf der Agenda. Das Spektrum reicht von der Lage der Weltwirtschaft über neue Technologien bis zu Trends bei Gesundheitssystemen, Einkommensverteilung und Umweltschutz.

Insgesamt finden während der vier Tage mehr als 250 Sitzungen und Workshops statt. Die Teilnehmer kommen aus fast 100 Ländern, ihr Durchnittsalter liegt bei knapp über 50 Jahren. Der Frauenanteil ist mit 15 Prozent gering.

Kanzlerin Merkel in Davos
Nicht dabei: Angela MerkelBild: picture-alliance/dpa

Prominente aus der Wirtschaft

Zu den zahlreichen prominenten Unternehmern gehören die Microsoft-Gründer Bill Gates und Paul Allen, Eric Schmidt, Executive Chairman von Google, der britische Flugunternehmer Richard Branson, Marissa Mayer, Chefin des Internetkonzerns Yahoo, Jamie Dimon, Chef von JPMorgan Chase, der nach Bilanzsumme größten Bank der USA, Anshu Jaini und Jürgen Fitschen, die Doppelspitze der Deutschen Bank. Auch Tony Fadell, der die von ihm gegründete Firma Nest Labs gerade für mehr als drei Milliarden US-Dollar an Google verkauft hat, kommt nach Davos.

Weniger prominent, aber nicht weniger einflussreich sind Teilnehmer wie Laurence Fink, Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, sowie William Lawes und Robert Elliot, Chairman und Senior Partner der internationalen Anwaltskanzleien Freshfields Bruckhaus Deringer beziehungsweise Linklaters. Beide Kanzleien waren bereits für das deutsche Wirtschafts- und Finanzministerium tätig, die eine erhielt Beraterhonorare in Millionenhöhe, die andere durfte sogar eine komplette Gesetzesvorlage schreiben.