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Warnung vor Dürre und Hunger

31. März 2014

Der Weltklimareport zu den Folgen der Erderwärmung gibt keine Entwarnung. Überflutungen, Wassermangel, Hitzewellen und Nahrungsmittelknappheit gelten als Schlüsselrisiken, auf die sich Natur und Mensch einstellen müssen.

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Dürre in Niger (Foto: AFP/GettyImages)
Bild: ABDELHAK SENNA/AFP/GettyImages

Weltklimareport gibt keine Entwarnung

Der vom Menschen verursachte Klimawandel hat schon jetzt schwerwiegende Auswirkungen auf allen Kontinenten und in den Meeren. Wie viel schlimmer es durch die voranschreitende Erderwärmung für Mensch und Natur noch kommen wird, hängt davon ab, was der Mensch in naher Zukunft dagegen unternimmt. Das ist die Kernbotschaft des neuen Weltklimaberichts, dessen zweiten Teil der Weltklimarat IPCC im japanischen Yokohama vorlegte.

"Wir bewegen uns auf schmalem Grat", sagte Greenpeace-Klimaexpertin Kaisa Kosonen. "Aber wenn wir mutig handeln und den Treibhausgasausstoß schneller senken (als geplant), können größere Bedrohungen für die menschliche Sicherheit noch vermieden und lebenswichtige Meeressysteme, Wälder und Arten geschützt werden."

Ernteerträge sinken

Der Klimawandel lässt nicht nur die Gletscher abschmelzen, verändert Ökosysteme und drängt Arten an den Rand des Aussterbens. Er bedroht auch die Nahrungsversorgung der Menschen weltweit. Schon jetzt gebe es deutliche Beeinträchtigungen bei den Ernteerträgen von Weizen und Mais. Treibhausemissionen würden das Risiko für Bürgerkriege, Hungersnöte und Überflutungen in den kommenden Jahrzehnten vergrößern. Steigende Temperaturen erhöhten die Wahrscheinlichkeit "schwerer, tiefgreifender und irreparabler Folgen", formuliert der Weltklimabericht. Ein ungebremster C02-Ausstoß könnte Schäden in Billionenhöhe verursachen sowie Kosten in ähnlicher Höhe, um die Folgen einzudämmen, heißt es in dem Bericht weiter. Unter dem Klimawandel litten besonders arme Bevölkerungen in südlichen Ländern der Erde.

"Der Bericht ist da und die Botschaft klar: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nahrungsversorgung sind schlimmer als zuvor geschätzt", sagte Tim Gore von der Hilfsorganisation Oxfam. Erstmals habe der Weltklimarat zudem anerkannt, dass eine Zunahme der extremen Wetterlagen auch die Preise für Nahrungsmittel nach oben treibe. "Ohne schnelle Taten bei der Anpassung und der Emissionsreduzierung könnte das Ziel, dass jeder genug zu essen hat, für immer verfehlt werden", warnte Gore.

Rund 500 Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus aller Welt hatten im japanischen Yokohama fünf Tage lang an den einzelnen Formulierungen der Kurzfassung des neuen Weltklimareports gefeilt. Der Bericht soll nicht nur die Folgen des Klimawandels aufzeigen, sondern soll auch deutlich machen, wie die Menschheit damit umgehen kann. Die Analyse ist eine wichtige Basis für die politischen Verhandlungen zu den Folgen der Erderwärmung. Teil drei des Gesamtberichts soll am 13. April in Berlin vorgestellt werden.

Der 1988 gegründete Weltklimarat IPCC hat bislang vier umfassende Berichte veröffentlicht.

qu/se (dpa, afp)