Immer stärkere Erderwärmung
24. März 201413 der 14 wärmsten Jahre fallen in das 21. Jahrhundert. Wie die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf mitteilte, war das Jahr 2013 das sechstwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850. Das zeige, dass sich die vom Menschen verursachte Erderwärmung unaufhörlich fortsetze. Jedes der vergangenen Jahrzehnte sei wärmer gewesen als das vorherige, berichtete die WMO anlässlich des Welttags der Meteorologie. Viele der extremen Wetterereignisse stimmten mit den Prognosen zum Klimawandel überein, sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.
Vor allem Regionen in der südlichen Hemisphäre seien 2013 von Hitzewellen heimgesucht worden. Australien habe 2013 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Argentinien habe das zweitheißeste Jahr registriert. Der Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase habe 2012 "Rekordhöhen" erreicht. Der Wärmetrend auf dem Planeten werde noch Jahrhunderte andauern, so die WMO. Die Erderwärmung verursache eine Häufung von Dürren, Überschwemmungen, Stürmen und einen Anstieg der Meeresspiegel.
"Krise, die keine Grenzen kennt"
Nahrungsknappheit, mehr Opfer bei Hitzewellen, reißende Sturmfluten: Welche Folgen für Mensch und Natur der Klimawandel haben könnte und welche Maßnahmen zur Anpassung möglich sind, will der Weltklimarat IPCC im zweiten Teil seines neuen Klimaberichts aufzeigen. Wissenschaftler und Regierungsvertreter kommen von Dienstag an im japanischen Yokohama hinter verschlossenen Türen zusammen, um über die Kurzfassung des Tausende Seiten umfassenden Reports zu debattieren. Am 31. März soll das Ergebnis der Öffentlichkeit präsentiert werden.
"Dies ist eine Krise, die keine Grenzen kennt", sagte Kaisa Kosonen von Greenpeace International im Vorfeld der Tagung. "Unser Klima steht am Abgrund und jede Tonne Öl, Kohle und Gas, die wir heben und verbrennen, drängt uns näher an den Rand des Abgrunds."
Beginn einer verheerenden Entwicklung?
Hans-Otto Pörtner, koordinierender Leitautor des zweiten Teils des Weltklimaberichts, hält es für gesichert, dass die Veränderungen "in ihrem Tempo mindestens vergleichbar" sind mit denen, die in der Erdgeschichte Massensterben ausgelöst haben. "Wir stehen möglicherweise am Anfang einer solchen Krise", sagte Pörtner dem Magazin "Helmholtz Perspektiven".
Für den Bericht haben Hunderte Forscher aktuelle Erkenntnisse über den Klimawandel zusammengetragen. Jeder der drei Teile des IPCC-Berichts umfasst 2000 bis 3000 Seiten. Die Texte sind eine wichtige Basis für die politischen Verhandlungen über die Klimaziele.
jj/wl (dpa, epd)