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Selbstmordanschlag im Tschad

11. Juli 2015

Die Bombe war unter einer Burka versteckt. Als die Trägerin am Eingang eines Marktes in Tschads Hauptstadt N'Djamena kontrolliert wurde, explodierte der Sprengsatz und riss zahlreiche Menschen in den Tod.

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Karte Tschad deutsch

Mindestens 15 Menschen hat das Attentat auf dem belebten Markt im Zentrum von N'Djamena nach Polizeiangaben das Leben gekostet. Mindestens 70 Menschen seien verletzt worden, einige von ihnen schwer, hieß es weiter. Das Viertel um den Zentralmarkt wurde weiträumig abgesperrt. Polizisten untersuchten den Markt nach weiteren Sprengsätzen. Nach Angaben eines Polizeivertreters hatten Sicherheitskräfte eine mit einer Burka bekleidete Person am Eingang zum Markt durchsuchen wollen, da habe sie sich in die Luft gesprengt.

Tschad ist zusammen mit Kamerun und Niger am Kampf gegen die radikale Islamistengruppe Boko Haram im Nordosten Nigerias beteiligt. Die Gruppe verübte zuletzt immer wieder Anschläge in den Nachbarländern.

Bomben unter der Burka als Methode

Die Sicherheitsvorkehrungen in N'Djamena waren zuletzt deutlich verschärft worden. Mitte Juni waren bei einem Doppelanschlag auf eine Polizeischule und das Polizeihauptquartier 38 Menschen getötet worden. Zu dem Attentat hatte sich Boko Haram bekannt. Vieles deutet darauf hin, dass die Extremisten auch hinter dem aktuellen Anschlag stecken.

Nach dem Attentat im Juni war das Tragen der Burka verboten worden. Boko Haram setzt immer wieder Selbstmordattentäterinnen ein, die Sprengstoffgürtel unter dem Ganzkörperschleier verbergen. Die Extremistengruppe kämpft seit 2009 im Nordosten Nigerias gegen den Staat. Im vergangenen Jahr dehnte sie ihre Aktivitäten auch auf die Nachbarländer aus, woraufhin diese ihre Streitkräfte in den Kampf gegen die sektenartige Gruppe schickten. Der gemeinsame Einsatz brachte einige Erfolge, doch kontrolliert Boko Haram weiter große Gebiete.

cw/gri (afp, rtre)