Tote bei Selbstmordanschlag im Tschad
15. Juni 2015Die Attentäter hatten sich vor dem Hauptkommissariat und der Polizeischule der Hauptstadt N'Djamena in die Luft gesprengt. 27 Menschen sind ums Leben gekommen, darunter vier Selbstmordattentäter. Mehr als 100 Menschen wurden bei den Anschlägen auf Polizeieinrichtungen in N'Djamena zudem verletzt, wie Informationsminister Hassan Sylla Bakari sagte. Er macht die nigerianische Islamistengruppe Boko Haram für den Anschlag verantwortlich.
Aus Angst vor Angriffen durch Boko Haram waren die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt in den vergangenen Monaten stark erhöht worden. Der Tschad kämpft gemeinsam mit vier anderen afrikanischen Ländern gegen Boko-Haram-Extremisten. Die tschadische Armee gilt als eine der stärksten in der Region. Nach Einsätzen im benachbarten Kamerun gehen Truppen des Tschad seit Februar auch gegen Boko Haram in Nigeria vor.
Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt gegen den nigerianischen Staat. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte und öffentliche Einrichtungen töteten die Extremisten mehr als 15.000 Menschen. Ende vergangenes Jahr dehnten die Islamisten ihre Aktivitäten auch auf Nigerias Nachbarländer aus. In der Folge entschlossen sich Kamerun, Tschad und Niger zum Eingreifen. Das Hauptquartier einer geplanten multinationalen Einsatztruppe gegen die Islamisten soll in N'Djamena liegen.
sp/jj (afp, ap)