Utah führt Erschießungskommandos wieder ein
24. März 2015Der US-Bundesstaat Utah hat die Hinrichtung von Todeskandidaten durch ein Erschießungskommando wieder offiziell eingeführt. Gouverneur Gary Herbert unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz, das der Senat in Salt Lake City vor einigen Tagen verabschiedet hatte. Demnach kommen Todeskandidaten in Utah künftig wieder vor ein Erschießungskommando, sollten keine Chemikalien für die Giftspritze vorhanden sein.
Letzte Erschießung vor 19 Jahren
Grund für die Regelung ist nach offiziellen Angaben, dass es zunehmend schwierig sei, die entsprechenden Substanzen für Giftspritzen zu erhalten. Der Bundesstaat hatte 2004 die Erschießungskommandos abgeschafft. Zuletzt war 1996 in Utah der verurteilte Kindermörder John Albert Taylor durch ein Erschießungskommando exekutiert worden. Von den 32 US-Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe zulässig ist, arbeitet derzeit lediglich Oklahoma mit Erschießungskommandos.
Eine Reihe qualvoller Hinrichtungen hatte im vergangenen Jahr eine Debatte über die in den Vereinigten Staaten verwendeten Giftcocktails ausgelöst. Die Behörden greifen auf kaum erprobte Mischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Im Fall der drei in Oklahoma ausgesetzten Hinrichtungen geht es um einen Cocktail aus drei Mitteln - darunter der Arzneistoff Midazolam.
Giftspritzen verfassungsmäßig?
cr/ml (dpa, afp, ap)