Weniger illegale Einwanderer erreichen die USA
9. März 2017Die Zahl illegaler Grenzübertritte zwischen den USA und Mexiko ist nach Angaben der Zoll- und Grenzschutzbehörde stark rückläufig. Wie Heimatschutzminister John Kelly mitteilte, wurden im Februar knapp 18.800 illegale Einwanderer an der Grenze zu Mexiko aufgegriffen. Das sei ein Rückgang um 40 Prozent im Vergleich zum Januar, als noch rund 31.500 Einwanderer registriert wurden.
Die Zahlen stehen im krassen Gegensatz zum üblichen Jahresverlauf. In den vergangen 20 Jahren gab es im Februar stets eine Zunahme von illegalen Einwanderern von 10 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Minister Kelly hat eine Erklärung für die Anomalie. Er führte diese "deutliche Veränderung" auf die verschärfte Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump zurück. Nach der Umsetzung von dessen Einwanderungsdekreten seien die Festnahmen und illegalen Grenzübertritte auf den niedrigsten Monatswert seit mindestens fünf Jahren gesunken. Die Schlepper, sogenannte "Coyotes", verdoppelten zudem seit November ihre Preise in einigen Regionen auf etwa 8000 Dollar (7600 Euro), wie der Heimatschutzminister sagte.
Kelly ist mit der Umsetzung von Trumps Einwanderungspolitik betraut und will zur Abschreckung illegaler Einwanderer auch zu drastischen Mitteln greifen: Am Montag kündigte er an, Einwanderer-Eltern künftig von ihren Kindern trennen, um Migranten von nicht legalen Einreisen in die USA abzuhalten.
Kelly soll zudem den per Dekret angeordneten Bau einer Mauer entlang der 3200 Kilometer langen Grenze zu Mexiko überwachen. Die Mauer, mit der Trump die illegale Einwanderung bekämpfen will, war eines seiner Wahlkampfversprechen. Die Kosten für die Mauer soll Mexiko tragen. Die mexikanische Regierung lehnt das ab.
qu/uh (dpa, afp)