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Ban für Truppen gegen Boko Haram

31. Januar 2015

Immer häufiger schlägt die Terrormiliz Boko Haram auch außerhalb Nigerias zu. Die Afrikanische Union will für den Kampf gegen die Miliz eine eigene Truppe aufstellen. Unterstützung kommt vom UN-Generalsekretär.

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African Union Summit - Ban Ki-moon 31.01.2015 (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kolli

Der Terror der Boko Haram fordere stärkere und besser koordinierte Maßnahmen von allen, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beim Gipfel der Afrikanischen Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. "Alle regionalen und internationalen Bemühungen müssen darauf abzielen, die Menschen in Nordnigeria und den Nachbarländern vor der Gewalt zu schützen", sagte Ban.

Der Friedens- und Sicherheitsrat der Staatengemeinschaft hatte zuvor die Entsendung einer 7500 Mann starken multinationalen Truppe genehmigt, deren Einsatz zunächst zwölf Monate dauern soll, danach aber verlängerbar ist. Die Islamisten hätten entsetzliche Gräueltaten gegenüber der Menschheit begangen", so Ban. "Kein Land kann es allein schaffen, diese Brutalität einzudämmen." Gleichzeitig forderte der UN-Generalsekretär er aber auch eine Analyse zu den Gründen und Wurzeln von dieser Art von Extremismus.

Truppen des Tschad greifen ein

Bei schweren Kämpfen zwischen der islamistischen Terrorgruppe und Truppen aus dem Tschad sind in Kamerun mindestens 123 Extremisten und drei Soldaten ums Leben gekommen. Dies berichtete der französische Sender RFI unter Berufung auf die tschadische Armee. Demnach hatte die Boko Haram am Donnerstag und Freitag zwei Mal den Ort Fotokol im Norden des Landes attackiert, wo seit Mitte Januar Streitkräfte aus dem Tschad stationiert sind. Sie sollen Kameruns Armee im Kampf gegen die Terrortruppe unterstützen. Fotokol liegt an der Grenze zu Nigeria und ist nur durch eine Brücke von dem Ort Gambaru in dem Nachbarland getrennt. Der Ort wird derzeit von der Boko Haram kontrolliert. Nach Angaben von RFI fliegt die Luftwaffe des Tschad auch Angriffe auf Stellungen der Boko Haram in Nigeria.

Für einen Gottesstaat

Die nigerianische Armee eroberte unterdessen eine Stadt im Nordosten des Landes zurück. Michika sei nach Monaten der Belagerung durch Boko Haram wieder unter Kontrolle der Sicherheitskräfte, teilte das Militär mit. In der Stadt und in umliegenden Dörfern hatten die Extremisten in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen getötet und tausende Einwohner in die Flucht getrieben.

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete die Gruppe bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen etwa 13.000 Menschen.

gmf/cr (afp, dpa)