7500 Soldaten gegen Boko Haram
30. Januar 2015Die "entsetzlichen" Verbrechen der Islamisten und deren "Verachtung menschlichen Lebens" seien beispiellos, erklärte die Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union (AU) Nkosazana Dlamini-Zuma nach einer Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats der Union in Addis Abeba (das Artikelbild zeigt das Hauptquartier der AU). Folglich müssten die Länder der Region eine multinationale Allianz mit 7500 Streitkräften mobilisieren. Wie der französische Sender RFI berichtet, will die Staatengemeinschaft jetzt die Vereinten Nationen davon überzeugen, eine solche Militäroffensive zu finanzieren.
Unterstützung durch die UN
Die AU berät in der Hauptstadt Äthiopiens an diesem Freitag und Samstag unter anderem über das Vorgehen gegen Boko Haram. Die Gewaltangriffe der Extremistenorganisation im Nordosten Nigerias hatten in den vergangenen Wochen ein bislang ungekanntes Ausmaß erreicht. Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Gottesstaat in der Region.
Dlamani-Zuma zeigte sich "zutiefst besorgt" angesichts der jüngsten Gewalteskalation. Die Angriffe könnten die gesamte Region destabilisieren und unvorstellbare humanitäre und sicherheitspolitische Folgen haben, warnte sie.
Tausende Tote
Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Ihr Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Die Miliz will im Nordosten Nigerias einen Gottesstaat ausrufen. In den vergangenen Jahren wurden bei Anschlägen der Gruppe Tausende Menschen getötet. Boko Haram kontrolliert derzeit ein Areal von der Größe Belgiens. Die Organisation ist zudem in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.
cr/gmf (dpa, afp)