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Tote im Bus: Kämpfe in Ukraine gehen weiter

13. Januar 2015

Trotz des vereinbarten Waffenstillstands gehen die Kämpfe in der Ostukraine weiter - wieder mit zivilen Opfern. Eine Rakete traf bei Donezk einen Bus. Zehn Menschen wurden getötet.

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Von einem Granateneinschlag zerstörter Bus in der Ostukraine (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP/Ukrainian Interior Ministry

Nach Angaben der örtlichen Polizei hatten prorussische Aufständische das Geschoss auf einen Kontrollposten der Armee abgefeuert, dabei aber versehentlich den Bus getroffen. Durch den Raketeneinschlag starben mindestens zehn Zivilisten, 13 weitere wurden verletzt. Laut Angaben der ukrainischen Armee fand der Angriff mit einem Grad-Raketenwerfer in der Nähe der Ortschaft Bugas rund 35 Kilometer südöstlich der Rebellenhochburg Donezk statt.

Von den prorussischen Separatisten gab es zunächst keine Reaktion. Beide Seiten hatten sich am 9. Dezember auf eine Feuerpause geeinigt. Doch seit Ende der vergangenen Woche nimmt die Gewalt in den von den Separatisten kontrollierten Gebieten der Ostukraine wieder zu. Insgesamt wurden in dem Konflikt bereits mehr als 4700 Menschen getötet.

Polen evakuiert fast 200 polnischstämmige Ukrainer

Angesichts der Gefahr wollen 178 polnischstämmige Ukrainer aus der Ostukraine ein neues Leben in Polen beginnen. Auf dem Militärflughafen im nordpolnischen Malbork landete das erste Flugzeug mit Flüchtlingen aus Donezk und anderen Orten der Konfliktregion. Insgesamt sind nach Angaben des Warschauer Innenministeriums fünf Flüge geplant.

Putin: Keine Einladung für Auschwitz-Gedenkfeier in Polen

Erneut zeigt sich, wie sehr die Kämpfe in der Ukraine das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen trüben: Ein Kremlsprecher bestätigte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax, dass "eine solche Reise" "nicht in seinem Terminkalender" steht.Wladimir Putin habe für den 27. Januar keine Einladung zu der Gedenkveranstaltung erhalten, so der Sprecher weiter. Doch es sei auch unüblich, dass dafür offizielle Einladungen verschickt werden.

Konzentrationslager Auschwitz (Foto: dpa)
Konzentrationslager AuschwitzBild: picture-alliance/dpa

Nach Angaben des staatlichen Museums im südpolnischen Oswiecim Museums wird stattdessen der russische Botschafter teilnehmen. An den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers wollen zahlreiche Staats- und Regierungschefs nach Auschwitz reisen. Für Deutschland wird Bundespräsident Joachim Gauck nach Polen reisen. Das Lager war am 27. Januar 1944 von sowjetischen Soldaten eingenommen worden.

Polen sind Putin-kritisch

Personen, die mit den Vorbereitungen für die Zeremonie beschäftigt sind, sagten der Nachrichtenagentur Reuters, in Polen sei man besorgt wegen möglicher innenpolitischer Auswirkungen einer Einladung an Putin. Wegen der Ukraine-Krise sind die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen so schlecht wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr.

Der Kremlsprecher sagte nun, möglicherweise werde Putin zu konkurrierenden Feierlichkeiten am 26. und 27. Januar in Tschechiens Hauptstadt Prag und im früheren NS-Konzentrationslager Theresienstadt (Terezin) reisen.

nem/sti (afp, rtr, dpa)