Theresa Mays "Ende ist nah"
24. März 2019"Es ist heute Nacht ein ausgewachsener Kabinetts-Putsch im Gange", schrieb der "Sunday Times"-Redakteur Tim Shipman am Samstagabend auf Twitter.
Shipman beruft sich auf Gespräche mit elf Ministern, die die britische Premierministerin Theresa May stürzen wollten. "Das Ende ist nah", zitierte der Redakteur einen der Minister, ohne jedoch einen Namen zu nennen. "Sie wird in zehn Tagen weg sein."
Showdown zu Wochenbeginn?
May solle am Montag bei einer Kabinettssitzung mit der Forderung konfrontiert werden, berichtete Shipman. Sie solle durch einen Übergangsregierungschef ersetzt werden, der den EU-Austritt vollziehen solle. Im Gespräch für den Posten seien ihr faktischer Vize, David Lidington, Umweltminister Michael Gove und Außenminister Jeremy Hunt.
Zuvor hatten auch die Zeitungen "The Times" und "The Daily Telegraph" berichtet, der Druck auf May wachse, ihr Amt niederzulegen. Es werde schon über einen Zeitplan gesprochen, hieß es. Aus Regierungskreisen verlautete dazu, die Meldungen seien falsch. Vor allem Finanzminister Philip Hammond dementierte. "Nein, ich glaube gar nicht, dass dem so ist", sagte Hammond.
"Unfähige" Parlamentarier
Die Premierministerin steht mit ihrem mit der EU ausgehandelten Austrittsabkommen nur Tage vor dem ursprünglich geplanten Brexit-Termin vor einer dritten Abstimmungsniederlage. Zwei Mal, Mitte Januar und Mitte März, war sie damit bereits im Parlament gescheitert.
Kürzlich hatte May viele Abgeordnete mit einer harschen Erklärung brüskiert, in der sie das Unterhaus in London für die sich anbahnende Brexit-Verzögerung verantwortlich machte. "Die Abgeordneten waren unfähig, sich auf einen Weg für die Umsetzung des Austritts des Vereinigten Königreichs zu einigen", so May. Ihre eigene Rolle hinterfragte sie nicht.
wa/se (rtr, dpa, twitter.com/ShippersUnbound)