Teilerfolg für syrische Aufständische
10. Oktober 2015Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, dass es den Rebellen gelungen sei, das Dorf Tall Sussin vom "Islamischen Staat" (IS) zurückzuerobern. Außerdem gebe es schwere Gefechte in dem Gebiet um den von den Regierungstruppen kontrollierten Militärflughaften Kweyris, der von Kämpfern des IS belagert wird. Die Dschihadisten waren am Freitag ungesicherten Informationen zufolge bis auf 20 Kilometer auf Aleppo vorgerückt. Die nordsyrische Stadt wird zum teil von Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und zum Teil von Aufständischen gehalten.
Auch aus der Luft geht der Kampf gegen den IS weiter. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete dutzende Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der Miliz. Innerhalb von 24 Stunden seien 64 Einsätze geflogen worden, bei denen 55 IS-Ziele getroffen worden seien, heißt es aus einer Erklärung des Militärs. Dabei seien auch 29 "terroristische" Trainingslager zerstört worden.
Russland ebnet Assad-Truppen den Weg
Seit Ende September fliegen russische Flugzeuge Angriffe in Syrien - offiziell nur gegen Stellungen des "Islamischen Staats". Beobachtern zufolge greift die Luftwaffe jedoch vor allem andere Rebellengrupen sowie Islamisten an, die nichts mit dem IS zu tun haben. So sollen in den vergangenen Tagen mit der Hilfe von Luftschlägen auch verschiedene Gruppierungen daran gehindert worden sein, von der Provinz Idlib aus nach Hama vorzudringen, damit dort die Regierungstruppen des verbündeten Staatschefs al-Assad weiter militärische Erfolge erzielen können.
Die US-Regierung drängt seit Beginn der russischen Luftschläge darauf, sich mit Moskau über die Einsätze abzustimmen, damit Flugunfälle im Luftraum über Syrien vermieden werden können. Nun zeigt sich der Kreml offenbar zu einem solchen Schritt bereit. Wie ein Sprecher des Pentagon in Washington mitteilte, sei ein entsprechendes Antwortschreiben auf die amerikanischen Vorschläge eingegangen. Es werde derzeit geprüft. Erste Gespräche darüber könnte es bereits am Wochenende geben.
djo/pg (afp, dpa)