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US-Training syrischer Rebellen vor dem Aus

9. Oktober 2015

Mit großem Aufwand wollten die USA gemäßigte Rebellen für den Kampf gegen Gruppen wie den IS in Syrien ausbilden. Nachdem Erfolge ausblieben, werden große Teile des Programms nun auf Eis gelegt.

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US-Marines bildeten in Jordanien Rebellen aus (Foto: AP)
US-Marines bildeten in Jordanien Rebellen ausBild: picture-alliance/AP Photo/M Alleruzzo

Die US-Regierung wird ihr 500-Millionen-Dollar-Programm zur Ausbildung und Ausrüstung syrischer Rebellen in der bestehenden Form beenden und neu ausrichten. Das kündigte US-Verteidigungsminister Ashton Carter an, ohne zunächst Einzelheiten zu nennen. Das Programm, das lokale Kräfte unter anderem für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) befähigen sollte, gilt allgemein als Fehlschlag. Nur knapp hundert Kämpfer wurden bislang geschult. Viele davon sind mittlerweile geflohen, verwundet oder getötet worden. In der vergangenen Woche war ein Kommandeur einer US-trainierten Rebellentruppe mit mehreren US-Fahrzeugen zu einer militanten Extremistengruppe übergelaufen.

Carter erklärte bei einer Pressekonferenz in London an, dass die Zusammenarbeit mit bestehenden kurdischen Einheiten gut verlaufe. Diese Verbände seien hoch motiviert und kompetent. Das sei ein Weg, wie auch mit anderen Gruppen in Syrien kooperiert werden sollte. Künftig sollten neue Rekruten in etablierte kurdische oder arabische Einheiten eingegliedert werden. Dazu sollten sie Kommunikationstechnik erhalten, um etwa Daten über IS-Stellungen für mögliche US-Luftangriffe zu sammeln.

Eingeschränkte Ausbildung

Ein Militärvertreter in Washington sagte, dass künftig nur noch ausgesuchte Anführer der Rebellen vom US-Militär ausgebildet und ausgerüstet würden. Das Pentagon erhoffe sich von der Änderung des Programms eine bessere "militärische Kampfkraft" der Rebellen. Wie viele Rebellenanführer ausgebildet und bewaffnet werden sollen, wollte der Militärvertreter nicht sagen. Das Programm solle aber bereits in den kommenden Tagen starten.

Ein ranghoher Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, der nicht namentlich genannt werden wollte, erklärte laut der Zeitung "New York Times", dass keine Rebellenkämpfer mehr in Jordanien, Katar, Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten trainiert werden sollten. Stattdessen solle ein kleineres Schulungszentrum mit veränderter Aufgabe in der Türkei aufgebaut werden.

ago/djo (rtre, ape; New York Times)