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Spiegel: Weitere dubiose Zahlung in WM-Affäre

24. März 2017

Laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" gibt es neue Hinweise auf einen illegalen Stimmenkauf bei der WM-Vergabe 2006. Ein bislang unbekannter Beratervertrag wirft Fragen auf.

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Symbolbild Sommermärchen
Bild: picture alliance / bild pressehaus

In der Affäre um die Fußball-WM 2006 soll es einem Medienbericht zufolge eine weitere dubiose Zahlung gegeben haben. Wie das Magazin in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe berichtet, hatte der Münchner Konzern KirchMedia 13 Tage vor der WM-Entscheidung des FIFA-Exekutivkomitees zugunsten Deutschlands einen Vertrag mit Elias Zaccour über Beratungsleistungen im Geschäftsbereich Filmrechte aufgesetzt. Der inzwischen verstorbene Libanese galt als enger Vetrauter der FIFA-Wahlmänner Jack Warner und Mohamed Bin Hammam.

Ein erster Vertrag über ein Honorar von einer Million Dollar ist bereits seit 2003 bekannt. Eine zweite Million sollte Zaccour dem Bericht zufolge nach dem 7. Juli 2000 erhalten, dem Tag nach der WM-Vergabe durch den Fußball-Weltverband FIFA. Der frühere Kirch-Geschäftsführer Dieter Hahn sagte dem "Spiegel", dass ihm "ein 17 Jahre zurückliegender Vorgang nicht mehr erinnerlich" sei. Der Kirch-Konzern besaß die Fernseh-Rechte an der Weltmeisterschaft 2006. Unbestritten ist, dass das Medienunternehmen ein großes geschäftliches Interesse daran besaß, dass das Turnier in Deutschland stattfand.

Dubiose Beraterleistungen für "Filmrechte"

Unbestritten ist auch, dass Zaccour ein enger Vertrauter der früheren FIFA-Funktionäre Jack Warner und Mohamed Bin Hammam war. Beide spielen in dem seit fast anderthalb Jahren ungeklärten WM-Skandal mutmaßlich entscheidende Rollen. Auf das Konto einer Firma von Bin Hammam in Katar flossen im Jahr 2002 letztendlich mehrere Millionen von Franz Beckenbauer und dem früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus, die im Zentrum der gesamten Affäre stehen. Von Warner ist bekannt, dass er kurz vor der Vergabe der WM einen Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund abschloss, der ihm unter anderem 1000 WM-Tickets der teuersten Kategorie einbringen sollte.

Dubios an dem Vertrag zwischen dem Kirch-Konzern und Zaccour ist dem "Spiegel" zufolge wiederum, dass der Libanese die insgesamt zwei Millionen Dollar offiziell für Beratungsleistungen im Bereich Filmrechte erhalten sollte. In diesem Bereich soll er sich jedoch nicht ausgekannt haben.

og/kd (sid, dpa, spiegel.de)