Chronologie der WM-Affäre
26. August 201916. Oktober 2015: In einer Pressemitteilung des DFB ist erstmals von einer ungeklärten Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA die Rede.
16. Oktober 2015: Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, die WM 2006 sei mutmaßlich gekauft worden. Beim Bewerbungskomitee soll es eine schwarze Kasse gegeben haben, die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus heimlich mit 10,3 Millionen Schweizer Franken gefüllt haben soll. Der DFB bestreitet die Vorwürfe vehement.
17. Oktober 2015: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach äußert sich erstmals auf dfb.de: "Ich kann versichern, dass es im Zusammenhang mit der Bewerbung und Vergabe der WM 2006 definitiv keine schwarzen Kassen beim DFB, dem Bewerbungskomitee noch dem späteren Organisationskomitee gegeben hat."
18. Oktober 2015: Auch der ehemalige OK-Präsident Franz Beckenbauer weist die Korruptions-Vorwürfe zurück: "Ich habe niemandem Geld zukommen lassen, um Stimmen für die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu akquirieren."
19. Oktober 2015: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main schaltet sich in die Aufklärungsarbeit ein. Mit einem "Beobachtungsvorgang" soll überprüft werden, ob ein Anfangsverdacht für die Aufnahme von Ermittlungen besteht.
19. Oktober 2015: Erneut weist Niersbach die Korruptionsvorwürfe vehement zurück, räumt aber ein, "dass man die Frage stellen muss, (...) wofür diese Überweisungen der 6,7 Millionen verwendet wurden".
22. Oktober 2015: Bei einer Pressekonferenz in Frankfurt gibt Niersbach ein schwaches Bild ab und hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Fakt sei, dass es keine schwarzen Kasse gegeben habe. Allerdings seien die 6,7 Millionen Euro Niersbachs Kenntnis nach an die FIFA gezahlt worden, um später 170 Millionen zu erhalten. Die FIFA reagiert überrascht und dementiert Niersbachs Version der Geschehnisse umgehend.
23. Oktober 2015: Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht: Der ehemalige DFB-Präsident Zwanziger bezichtigt Niersbach der Lüge. Vor der WM 2006 habe es "eindeutig eine schwarze Kasse" gegeben: "Es ist klar, dass der heutige DFB-Präsident davon nicht erst seit ein paar Wochen weiß, wie er behauptet, sondern schon seit mindestens 2005."
24. Oktober 2015: DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock kritisiert Zwanziger, dieser hätte den erhobenen Schwarzgeld-Verdacht bereits während dessen Amtszeit ausräumen können. Zwanziger entgegnet, erst 2012 entsprechende Erkenntnisse gewonnen zu haben.
26. Oktober 2015: Franz Beckenbauer bricht sein Schweigen und bezeichnet den Deal mit der FIFA bezüglich eines WM-Zuschusses als Fehler: "Für diesen Fehler trage ich als Präsident des damaligen Organisationskomitees die Verantwortung." Ein Stimmenkauf habe aber nicht stattgefunden.
27. Oktober 2015: Ex-Nationalspieler Günter Netzer droht Zwanziger mit einer Klage. Bis zum 30. Oktober soll Zwanziger erklären, künftig nicht mehr zu behaupten, Netzer habe einen Stimmenkauf asiatischer Funktionäre für die WM 2006 bestätigt. Als Zeugin gibt Netzer seine Ehefrau Elvira an, die bei dem von Zwanziger erwähnten Gespräch zugegen gewesen sei.
28. Oktober 2015: Zwanziger sagt gegenüber den externen Ermittlern des DFB aus.
30. Oktober 2015: Zwanziger lässt die Frist von Netzer verstreichen und behauptet, Netzers Ehefrau sei bei dem damaligen Gespräch nur kurze Zeit anwesend gewesen. Netzers Anwalt kündigt daraufhin eine zeitnahe Klage an.
2. November 2015: Die WM-Affäre beschäftigt nun auch höchste Stellen im Land. Das Bundeskanzleramt bestätigte Überprüfungen seiner WM-Akten.
3. November 2015: Die Steuerfahndung Frankfurt startet eine Razzia beim DFB. Auch die Privathäuser von Niersbach, Zwanziger und Ex-Generalsekretär Horst R. Schmidt sind betroffen.
6. November 2015: Der "Spiegel" veröffentlicht handschriftliche Notizen auf einem Schreiben des WM-OK an die FIFA aus dem Jahr 2004, die angeblich von Niersbach stammen. Sie sollen belegen, dass der heutige DFB-Präsident nicht erst in diesem Jahr von den umstrittenen Vorgängen Kenntnis hatte.
9. November 2015: Niersbach übernimmt die "politische Verantwortung" für Ereignisse rund um die WM 2006 und tritt als DFB-Präsident mit sofortiger Wirkung zurück. Die beiden Vizepräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch übernehmen die Amtsgeschäfte.
10. November 2015: Die DFB-Interimspräsidenten Koch und Rauball bestätigen die Unterschrift von Franz Beckenbauer unter einem Skandal-Dokument, das den versuchten Stimmenkauf vor der WM-Vergabe nahelegt. Als Vertragspartner habe der inzwischen lebenslang gesperrte Jack Warner aus Trinidad und Tobago, Ex-Präsident des Verbands für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF), unterzeichnet. Es geht um "diverse Leistungen", die von deutscher Seite zugesagt worden seien.
13. November 2015: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet vom DFB eine umfassende Aufarbeitung des Skandals.
17. November 2015: DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel soll den Deutschen Fußball-Bund als neuer Präsident aus der tiefen Krise führen. Darauf verständigten sich die Vorsitzenden der 21 Landesverbände in Hannover.
20. November 2015: Franz Beckenbauer hat einen Stimmenkauf für die Ausrichtung der WM 2006 vehement bestritten. Den dubiosen Vertragsentwurf mit dem früheren FIFA-Vize Jack Warner vom 2. Juli 2000 habe der OK-Chef blind unterzeichnet.
2. Dezember 2015: Die Aufarbeitung des Skandals verzögert sich. Bisher hatte die Spitze des DFB immer von Dezember oder Januar 2016 als Termin für die Vorlage des Berichts gesprochen.
11. Dezember 2015: FIFA-Präsident Joseph Blatter bezeichnet Beckenbauers Darstellungen als "absurd." Beckenbauer hatte Ende November die ominöse Überweisung der WM-Macher von 6,7 Millionen Euro an die FIFA mit fragwürdigen Begleitumständen begründet: Die FIFA-Finanzkommission soll 2002 für einen späteren Organisationszuschuss von 250 Millionen Schweizer Franken eine Zahlung von zehn Millionen Schweizer Franken (6,7 Millionen Euro) verlangt haben.
12. Dezember 2015: In der WM-Affäre will der Deutsche Fußball-Bund den Abschlussbericht der externen Prüfung der Öffentlichkeit vorlegen. Das kündigte DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball am Rande der EM-Auslosung am Samstag in Paris an.
30. Dezember 2015: Das Landgericht Köln bestätigt den Eingang der Klage von Netzer gegen Zwanziger.
22. Januar 2016: Nach der Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt nun auch die US-Bundespolizei FBI in der Affäre um die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Die US-Justiz, die gegen zahlreiche hohe FIFA-Funktionäre Strafverfahren wegen Korruption führt, will demnach wissen, wo die 6,7 Millionen Euro hingeflossen sind, die 2005 vom damaligen WM-Organisationskomitee an den Weltverband überwiesen wurden.
27. Januar 2016: Der ehemalige DFB-Vize-Generalsekretär Stefan Hans spricht von einem "Hochreck" der Verschleierung. Die dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro habe in der Buchhaltung "schlüssig ausgesehen". Den Unterlagen habe man "nicht ansehen" können, dass damit eine offenbar illegale Zahlung verdeckt werden sollte. Hans war angeblich im Archiv des Verbandes auf den Vertrag zwischen Beckenbauer und Warner gestoßen.
28. Januar 2016: Der DFB gibt bekannt, dass der Abschlussbericht der Wirtschaftskanzlei Freshfields am 4. März veröffentlicht wird.
30. Januar 2016: Zwanziger nimmt laut Auskunft seines Anwalts Hans-Jörg Metz nochmals Einsicht in ein Schreiben von April 2005. Dieses wird laut Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" als belastendes Indiz gegen Zwanziger in der WM-Affäre 2006 gewertet.
5. Februar 2016: Der DFB hält sich in der Affäre um die WM 2006 mögliche Schadenersatzansprüche gegen Beckenbauer, Zwanziger und Niersbach offen. Bezüglich möglicher Schadenersatzansprüche trifft der DFB mit der FIFA eine Übereinkunft.
9. Februar 2016: Der DFB hat dem ehemaligen OK-Vizepräsidenten Fedor Radmann in der WM-Affäre einen Zahlungsbefehl über 6,7 Millionen Euro zugestellt. Radmann bezeichnet die Forderung später als "völlig absurd".
11. Februar 2016: Die brisante Abmachung zwischen den Machern der WM 2006 und Warner diente der Absicherung von Stimmen unmittelbar vor der Turnier-Vergabe. Man habe verhindern wollen, dass Warner gegen uns arbeitet, sagt Radmann.
26. Februar 2016: DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock tritt zurück.
26. Februar 2016: "Der Spiegel" berichtet über verschwundene Dokumente und Akten aus dem DFB-Archiv. Zudem sollen demnach Fahnder der ermittelnden Staatsanwaltschaft Frankfurt den Verdacht haben, dass im Verband schon geraume Zeit vor Ausbruch der Krise Fakten zu den Hintergründen der ungeklärten Millionen-Zahlung an den Weltverband FIFA vertuscht werden sollten.
4. März 2016: Der Bericht wird veröffentlicht. Zwar gibt es keine eindeutigen Beweise, dass die WM 2006 gekauft wurde - enorm viele Indizien sprechen aber dafür. Vor allem Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach werden schwer belastet.
5. März 2016: Beckenbauer bestreitet im Interview mit der Bild am Sonntag erneut einen Stimmenkauf für den WM-Zuschlag 2006. "Es ging um eine Art Sicherheitsleistung, um von der FIFA den Finanzzuschuss zu bekommen", betonte der 70-Jährige.
6. März 2016: Niersbach behauptet im Welt-am-Sonntag-Interview, sich beim "WM-Projekt 2006 absolut sauber verhalten" zu haben. An ein Aufgeben seiner Posten in den Exekutiv-Komitees der FIFA und der UEFA denkt er nicht.
18. März 2016: Das Präsidium des DFB beruft wie erwartet Friedrich Curtius (39) zum Generalsekretär des Verbandes.
22. März 2016: Die Ethik-Kommission der FIFA leitet ein formelles Verfahren gegen die Macher des Sommermärchens, darunter Ex-DFB-Präsident Niersbach, ein.
25. Juli 2016: Der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wird von der Ethikkommission der FIFA für ein Jahr gesperrt. Die Kammer teilte bezüglich des Urteils mit, dass es sich dabei "nicht um Schmiergeldzahlungen oder Korruption" seitens Niersbach handele. Verurteilt wurde Niersbach, weil er die Sommermärchen-Affäre erst intern regeln wollte. Dieser Entscheid treffe ihn hart, sagte Niersbach dem SID. Er wolle sich anwaltlich beraten lassen, ob er Rechtsmittel einlegen werde.
1. September 2016: Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen die deutschen Organisationsbosse um Franz Beckenbauer eingeleitet und Razzien durchgeführt. Es geht laut den Behörden um den "Verdacht der Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung". Neben Beckenbauer werden die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie der ehemalige -Generalsekretär Horst R. Schmidt beschuldigt.
2. Dezember 2016: Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat in Deutschland Strafanzeige gegen die Schweizer Bundesanwaltschaft gestellt. Zwanziger geht damit gegen aus seiner Sicht ungerechtfertigte Ermittlungen im Zusammenhang mit der WM-Affäre 2006 vor.
22. März 2017: Zwanziger ist mit seiner Schmerzensgeld-Klage im Zuge der WM-Affäre gescheitert. Das Landgericht Frankfurt/Main wies die Vorwürfe des 71-jährigen zurück. Zwanziger wollte vom Land Hessen 25.000 Euro Schadenersatz erstreiten, weil er die Ende 2015 durchgeführte Hausdurchsuchung für unbegründet hält und zudem das offensichtliche "Leck" im Steuerverfahren gegen ihn und andere frühere Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes DFB anprangert.
13. Januar 2018: Mohamed Bin Hammam ist die Schlüsselfigur in der Affäre um die Fußball-WM 2006 in Deutschland - und bislang war von ihm in der Angelegenheit nicht viel zu hören. Nun aber hat der frühere FIFA-Vizepräsident gesprochen. Der katarische Unternehmer bestätigte gegenüber der ZDF-"Sportreportage", dass er das Geld erhalten habe. Den Zweck der Zahlung ließ Bin Hammam aber offen und bestreitet eine damit verbundene Bestechung aus Deutschland. "Die 6,7 Millionen Euro sind auf mein Konto geflossen", sagte der inzwischen gesperrte Spitzenfunktionär.
23. Mai 2018: Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger werden sich persönlich vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung erhoben. Im Kern geht es um die dubiosen 6,7 Millionen Euro, die nach Ansicht der Ermittler vor 13 Jahren aufgrund eines privaten Deals von Franz Beckenbauer geflossen sind.
21. Juli 2018: Franz Beckenbauer hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen und als "erstunken und erlogen" bezeichnet. Zudem signalisierte er bei der Verleihung des Bayerischen Sportpreises in München, dass er aufgegeben habe, für die seiner Meinung nach richtige Meinung und Ansicht zu kämpfen.
15. Oktober 2018: Das Landgericht Frankfurt am Main lehnt die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen das Trio ab. "Die Kammer hat keinen hinreichenden Tatverdacht gesehen", sagte ein Sprecher.
26. Juli 2019: Franz Beckenbauer geht es gesundheitlich offenbar schlecht. So schlecht, dass seine Ärzte betonen: Jede Aufregung sei lebensgefährlich für ihn. Wie "Der Spiegel" berichtet, haben die Anwälte des 73-Jährigen bei der Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) entsprechende Atteste seiner Ärzte vorgelegt. Einer Anklage wegen des WM-Skandals 2006 wird der Kaiser damit aller Voraussicht nach entgehen. Die BA stand nach Informationen des Spiegel kurz davor, Anklage gegen Beckenbauer zu erheben, sie fordert angeblich auch noch weitere ärztliche Belege. Darüber hinaus wird sie aber Beckenbauers Verfahren abtrennen, um gegen andere Beschuldigte im Fall der angeblich gekauften WM 2006 schneller voranzukommen.
6. August 2019: Gut acht Monate vor einer möglichen Verjährung hat die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) Anklage gegen die Ex-DFB-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt erhoben. Dem Trio und dem früheren FIFA-Generalsekretär Urs Linsi wird vorgeworfen, im April 2005 über den eigentlichen Zweck einer Zahlung in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro arglistig getäuscht zu haben. Zwanziger und Schmidt sowie Linsi wird von der BA Betrug in Mittäterschaft vorgeworfen. Niersbach wird die Gehilfenschaft zu Betrug angelastet. Um eine Verjährung der Vorwürfe zu verhindern, muss nun bis April 2020 ein erstinstanzliches Urteil gefällt werden.
26. August 2019: Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat die Anklage gegen die früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in der WM-Affäre zugelassen. Es bestehe bei insgesamt vier Angeklagten ein hinreichender Tatverdacht, erklärte das Gericht. Damit revidiert das OLG eine Entscheidung des Landgerichts Frankfurt aus dem Oktober 2018, in der die Eröffnung eines Hauptverfahrens abgelehnt wurde. Neben Zwanziger und Niersbach erhebt das Gericht auch Anklage gegen die ehemaligen DFB-Funktionäre Horst R. Schmidt sowie den früheren FIFA-Generalsekretär Urs Linsi. Zwanzigers Anwalt Hans-Jörg Metz reagierte mit Unverständnis auf die Gerichtsentscheidung. In einer Stellungnahme schrieb er, dass er weiterhin die Rechtsauffassung vertrete, "wonach die Vorwürfe gegen meinen Mandanten unbegründet sind".
24. September 2019: Theo Zwanziger kündigt an, sich vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen die Anklageerhebungen im Zuge der Sommermärchen-Affäre wehren. "Der Grundsatz der Fairness wurde nicht eingehalten. Das trifft auf beide Verfahren in Frankfurt und in der Schweiz zu. Das rechtliche Gehör ist ein Grundrecht", sagt Zwanziger. Eine zunächst angedachte Verfassungsbeschwerde zieht der 74-Jährige nicht mehr in Betracht. "Eine Verfassungsbeschwerde war eine Option. Ich werde aber eine Individualklage beim EGMR einreichen" sagt Zwanziger.
25. Februar 2020: Der DFB kündigt an, im Strafverfahren gegen Zwanziger, Niersbach, Schmidt und Linsi als Privatkläger aufzutreten. "Aus dem Verfahren ergeben sich möglicherweise zivilrechtliche (Schadenersatz-) Ansprüche des DFB gegen die Beschuldigten. Um diese geltend machen zu können, tritt der DFB vor dem Schweizer Bundesstrafgericht als Privatkläger auf. Er erhält im Verfahren damit Parteistellung und hat entsprechende Verfahrensrechte", hieß es von Seiten des DFB.
4. März 2020: Der wegen seiner Ermittlungsmethoden umstrittene höchste Schweizer Ankläger, Bundesanwalt Michael Lauber, hat laut Behörden verschiedene Amtspflichten verletzt. Die Aufsichtsbehörde für die Bundesanwaltschaft kommt zu dem Schluss, dass Lauber in den Verfahren rund um die FIFA mehrfach die Unwahrheit gesagt und illoyal gehandelt hat. "Weiter fällt der Bundesanwalt durch Uneinsichtigkeit auf und zeigt im Kern ein falsches Berufsverständnis", heißt es in einer Erklärung. Konkret beanstandet die Behörde unter anderem, dass Lauber eine eigentlich vorgeschriebene Protokollierung seiner drei nachgewiesenen Treffen mit FIFA-Präsident Gianni Infantino fahrlässig unterlassen hat.
asz/ck/jhr (dpa, sid)