SpaceX-Rakete bringt Satelliten ins All
14. Dezember 2020Das US-Raumfahrt-Unternehmen SpaceX hat mit einer altgedienten Raketenversion einen Satelliten für einen US-Radioanbieter erfolgreich ins All befördert. Die unbemannte Falcon-Rakete sei vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet, teilte das Unternehmen auf Twitter mit. Auch der Satellitenradio-Anbieter SiriusXM teilte mit, der Start sei erfolgreich verlaufen und der Satellit funktioniere wie geplant.
Es war bereits der siebte Flug für die erste Raketenstufe, die auch diesmal wieder sicher auf dem Auffang-Schiff "Just Read the Instructions" (auf Deutsch etwa: Lies einfach die Gebrauchsanweisung) landete. Der Start war eigentlich bereits für Samstag geplant gewesen, wurde aber um einen Tag verschoben, um noch weitere Tests durchzuführen, wie es hieß.
Am Mittwoch war die unbemannte neue SpaceX-Rakete Starship nach einem Testflug aufgrund eines Problems mit dem Treibstoffsystem bei der Landung explodiert. SpaceX-Gründer Elon Musk zeigte sich Minuten nach dem Testflug im Süden des US-Bundesstaates Texas dennoch zufrieden: "Mars, wir kommen!!", schrieb er auf Twitter und verwies damit auf die Pläne des Unternehmens, mit der Rakete Astronauten zum Mars zu bringen.
Erfolg trotz Bruchlandung
Musk erklärte weiter, die Landegeschwindigkeit sei zu hoch gewesen. Zugleich sprach er aber überschwänglich von einem Erfolg: "Wir haben alle Daten, die wir brauchen!" Auch das Raumfahrt-Unternehmen des Tesla-Chefs gab sich optimistisch: "Super Test. Glückwunsch an die Starship-Mannschaft", schrieb SpaceX zu einem Bild von den Überresten der Rakete. Vorab hatte das Unternehmen auf seiner Website erklärt, bei solchen Testflügen gehe es vornehmlich darum dazuzulernen. Die neue Rakete soll komplett wiederverwendbar werden. Bei den aktuellen Falcon-Raketen landet nur ein Teil der Stufen wieder auf der Erde, um erneut eingesetzt zu werden.
Die missglückte Landung bringt SpaceX offenbar nicht in Zeitnöte. Der nächste Prototyp SN9 (Starship number 9) ist nach Angaben des Unternehmens fast fertig. Die kommenden Raketen sollen 120 Meter lang sein und rund hundert Tonnen "Gepäck" ins All transportieren können. Auf lange Sicht will Musk zwar damit Marsmissionen ermöglichen, allerdings könnten schon in absehbarer Zukunft auch nähere Ziele anvisiert werden: Die US-Raumfahrtbehörde NASA will spätestens 2024 wieder Astronauten zum Mond schicken.
Mit seiner Rakete Falcon-9 hat sich SpaceX bereits in der Raumfahrt etabliert. Im November startete damit die erste Routinemission einer bemannten SpaceX-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS.
Weniger Glück für VSS Unity
Auch ein Test des SpaceX-Konkurrenten Virgin Galactic, gegründet vom britischen Unternehmer Richard Branson, verlief anders als geplant: Das bemannte Raumflugzeug VSS Unity sollte am Samstag eigentlich vom US-Bundesstaat New Mexico aus den Weltraum erreichen. Anstelle dessen mussten es die beiden Piloten nach der Trennung vom Mutterschiff aber wieder auf der Erde landen. Es habe wohl ein Problem mit der Computerkommunikation gegeben, teilte das Unternehmen mit. Der Test solle nun ausgewertet werden und bald ein weiterer folgen.
kle/ww (dpa, afp, ape)