Russland demonstriert Stärke
9. Mai 2017Die russische Streitmacht sei in der Lage, "jeden möglichen Angriff abzuwehren". Es "gibt, gab und wird keine Macht geben, die unser Volk besiegen kann": Staatschef Wladimir Putin gab sich gewohnt selbstbewusst und kämpferisch. Zugleich betonte er bei seiner Ansprache an tausende Soldaten und Veteranen auf dem Roten Platz, Russland müsse seine Streitkräfte noch weiter stärken und den Patriotismus fördern. Die internationale Gemeinschaft rief er zum gemeinsamen Kampf gegen "Terrorismus, Extremismus, Neonazismus und andere Bedrohungen" auf.
Mit der riesigen Militärparade wurde in Moskau an den Sieg über den deutschen Faschismus im Zweiten Weltkrieg erinnert. Auch in Dutzend anderen russischen Großstädten sowie in mehreren Ex-Sowjetrepubliken wurde der 72. Jahrestag der Kapitulation von Nazi-Deutschland begangen. Selbst auf der russischen Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien gab es eine kleine Parade.
Über den Roten Platz in Moskau marschierten mehr als 10.000 Soldaten und rund 100 Einheiten mit unterschiedlichstem Kriegsgerät. Neben Panzern ließ die Armee zum Beispiel auch atomar bestückbare Interkontinentalraketen vom Typ Jars auffahren. Erstmals wurden auch Abwehrsysteme und Fahrzeuge der für den Einsatz in der Arktis bestimmten Einheiten präsentiert.
Die "ungeheure Tragödie" des Zweiten Weltkriegs sei damals nicht verhindert worden, weil sich die führenden Länder der Welt nicht einig gewesen seien, erklärte Putin. Man werde "niemals vergessen, dass die Freiheit Europas und der lang erwartete Frieden auf der ganzen Erde von unseren Vätern, Großvätern und Urgroßvätern erreicht wurden".
Während Westeuropa am 8. Mai der Befreiung von den Nazis gedenkt, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als "Tag des Sieges", da an diesem Tag die Kapitulation der Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal besiegelt worden war. Er ist einer der wichtigsten russischen Feiertage.
SC/ml (afp, dpa,rtre)