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Pfahls an Deutschland ausgeliefert

20. Januar 2005

Nach fünf Jahren Flucht ist Ex-Staatssekretär Pfahls von Frankreich an die deutschen Behörden übergeben worden. Hier soll ihm der Prozess wegen Bestechlichkeit und illegaler Waffengeschäfte großen Stils gemacht werden.

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Holger Pfahls im Amtsgericht AugsburgBild: AP

Der von Frankreich ausgelieferte Ex-Rüstungsstaatssekretär Holger Pfahls ist in Deutschland eingetroffen. Gegen elf Uhr übergaben ihn französische Justizbeamte am Grenzübergang Forbach bei Saarbrücken an ihre deutschen Kollegen, wie das französische Justizministerium am Donnerstag (20.1.2005) mitteilte.

Zwei Millionen Euro Schmiergeld von Schreiber

Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat den 62-Jährigen der Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt, der Prozess könnte Ende März beginnen. Als Staatssekretär im Verteidigungsministerium soll Pfahls 1991 rund zwei Millionen Euro Schmiergeld von dem nach Kanada geflohenen Lobbyisten Karlheinz Schreiber kassiert haben. Dafür habe er ihm 36 Bundeswehr-Spürpanzer zur Lieferung nach Saudi-Arabien zur Verfügung gestellt.

Nach bekannt werden eines Haftbefehls war Pfahls 1999 in Taiwan untergetaucht. Am 13. Juli 2004 konnte er in Paris gefasst werden. Seitdem hatte er in der Pariser Haftanstalt La Sante eingesessen, da zunächst geklärt werden musste, ob und wann er an die deutschen Behörden ausgeliefert wird.

Was weiß er über die CDU-Spendenaffäre?

Pfahls war 1981 Leiter des Büros des damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, später Präsident des Bundesverfassungsschutzes und danach Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Er soll womöglich auch neue Erkenntnisse in der CDU-Spendenaffäre der 1990er-Jahre liefern. (kap)