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NADA fordert Zeichen

1. Juni 2016

Die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann fordert bei der Bilanz-Pressekonferenz Sanktionen für Russland. Sie sieht die Glaubwürdigkeit der Anti-Doping-Kämpfer erschüttert. Das gelte auch für Kenia und Äthiopien.

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Deutschland PK Andrea Gotzmann NADA
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heinl

Mit Blick auf den Dopingskandal in Russland hat die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) Konsequenzen gefordert. "Die Glaubwürdigkeit der Anti-Doping-Arbeit ist erschüttert worden. Das sind Tiefschläge für saubere Athleten", sagte die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann und fand deutliche Worte an das Internationale Olympische Kommitee IOC und den Weltleichtathletikverband IAAF: "Ich erwarte ein deutliches Zeichen im Sinne unserer Athleten. Was muss noch passieren, damit etwas passiert?"

Man müsse, so Gotzmann, darüber nachdenken, ob man Länder, in denen systematisches Doping herrscht, zu großen Sportveranstaltungen zulasse, fuhr sie auf der Bilanz-Pressekonferenz der NADA fort. "Manipulation, Korruption, kein Meldesystem, Kontrollen ohne Wert - in Russland haben wir eine NADA, die ihren Namen nicht verdient", sagte Gotzmann und schloss in ihre Kritik auch Nationen wie Kenia und Äthiopien ein. Bei den womöglich manipulierten Dopingproben russischer Sportler während der Winterspiele 2014 in Sotschi erwarte sie Antworten. Was sei mit den B-Proben passiert? Auch gebe es Möglichkeiten, den Alterungsprozess der Proben aufzuzeigen oder ein Abgleich mit dem Athletenpass durchzuführen.

NADA widerspricht Issinbajewa

Die Vorwürfe des systematischen Dopings in Deutschland durch die russische Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Issinbajewa wies Gotzmann entschieden zurück. "Wir haben ein Meldesystem, mit dem wir unangekündigt kontrollieren. Wir haben eine hohe Qualität der Analytik. Es gibt einen hohen Abschreckungsfaktor", betonte die NADA-Vorstandsvorsitzende. "Wir haben kein systematisches Doping, was uns medienwirksam unterstellt wurde." Issinbajewa hatte am Dienstag in einem Interview unter anderem Deutschland systematisches Doping unterstellt. Beweise lieferte die Weltrekordlerin jedoch nicht.

Ein wichtiges Hilfsmittel sei auch das Anti-Doping-Gesetz, das Gotzmanns Kollege Lars Mortsiefer als "Meilenstein" bezeichnete. 14 Strafanzeigen seien seit Einführung des Gesetzes Anfang des Jahres an verschiedene Staatsanwaltschaften weitergeleitet worden.

Im vergangenen Jahr sprach die NADA bei insgesamt 12.425 Kontrollen 27 Sanktionen wegen Verstößen gegen ihre Anti-Doping-Richtlinien aus. Insgesamt wurden 83 mögliche Verstöße festgestellt, daneben gab es außerdem 258 Melde- und Kontrollversäumnisse. Gute Nachrichten konnte Gotzmann in Sachen Finanzierung verkünden. Die maßgebliche Finanzierung sei sichergestellt, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. 2016 soll sich das Budget auf rund zehn Millionen Euro erhöhen. Im vergangenen Jahr hatte der Gesamtetat 9,1 Millionen Euro betragen. Sechs Millionen Euro stammen davon aus Bundesmitteln.

og/ck (sid, dpa)