Ben-Hatira sorgt mit Doping-Post für Wirbel
29. April 2016Bundesliga-Profi Änis Ben-Hatira von Eintracht Frankfurt hat mit einem Foto aus einer Arztpraxis großes Aufsehen erregt. Er hatte am Donnerstag im sozialen Netzwerk Snapchat ein Foto gepostet, das neben einer Spritze, Kanülen und Ampullen auch einen Behälter mit der Aufschrift "Lipotalon" zeigt. Dieses Medikament hat eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung. Es enthält aber auch einen Wirkstoff, der nach Angaben der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA von Profisportlern nur mit einer Ausnahmegenehmigung eingenommen werden darf. Die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA kündigte am Freitag gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" weitere Ermittlungen an. "Genaues möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber weitere Ermittlungen und zeitnahe, gezielte Kontrollen sind jedoch ganz oben auf der Maßnahmenliste", sagte NADA-Geschäftsführer Lars Mortsiefer.
Die Eintracht bestritt bei der Pressekonferenz zum Spiel bei Darmstadt 98 jedoch ausdrücklich, dass der 27-jährige Ben-Hatira das verbotene Mittel eingenommen habe. "Das hat uns der Arzt bestätigt", sagte Frankfurts Mediendirektor Markus Jestaedt. Der Mittelfeldspieler wurde vor der Entstehung des Fotos allerdings nicht vom Mannschaftsarzt der Eintracht behandelt, sondern bei einem anderen Mediziner. Den hatte er nach Klub-Angaben zur Behandlung einer Sprunggelenksverletzung aufgesucht. Trainer Niko Kovac kritisierte Ben-Hatira ausdrücklich - für dieses Foto und auch für die Aussage, das Bundesliga-Derby am Samstag bei Darmstadt 98 sei "wie Krieg". "Das ist sicherlich sehr unglücklich gelaufen - beide Sachen", meinte Kovac bei der Pressekonferenz. "Da muss er noch sehr viel lernen."
asz/sn (dpa, sid)