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Politik

Merkel und Putin wollen neues Syrien-Format

19. August 2018

Man habe vor, an einer Viererrunde mit Frankreich und der Türkei zur Stabilisierung Syriens zu arbeiten. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach dem Treffen der Kanzlerin mit dem russischen Präsidenten in Meseberg.

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Deutschland Treffen Angela Merkel Wladimir Putin auf Schloss Meseberg
Merkel und Putin beim vergleichsweise entspannten Gespräch auf Schloss MesebergBild: Reuters/Kremlin/Sputnik/A. Druzhinin

Bei ihrem dreistündigen Gespräch am Samstagabend haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Staatschef Wladimir Putin laut Angaben des Kreml auf ein Viererformat zur Stabilisierung des vom Krieg zerstörten Syriens geeinigt.

Russland, Deutschland, Frankreich und die Türkei sollten sich zunächst auf Expertenebene treffen. Später könne daraus ein Gipfel erwachsen. "Es gibt aber kein abgestimmtes Datum", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Konkrete Ergebnisse seien von dem Arbeitstreffen nicht zu erwarten gewesen, sagte Peskow. Bei dem Arbeitstreffen im Gästehaus der Bundesregierung sei es um eine engere Abstimmung gegangen.

Merkel warnt vor humanitärer Katastrophe

Vor dem Treffen auf Schloss Meseberg bei Berlin hatte Merkel die gemeinsame Verantwortung Deutschlands und Russlands für die Lösung von internationalen Krisen wie in Syrien oder in der Ukraine unterstrichen. Sie sei bereit, mit Putin daran zu arbeiten, hatte die Kanzlerin hinzugefügt - und zugleich vor einer humanitären Katastrophe in Syrien gewarnt. 

Zwar seien die Kampfhandlungen in vielen Gebieten Syriens beendet. "Aber dadurch ist noch keine Friedensordnung geschaffen." Dazu gehörten eine Verfassungsreform sowie mögliche Wahlen.

Syrien Luftangriffe in Idlib
Die Rebellenprovinz Idlib nach Luftangriffen im AugustBild: picture-alliance/AA/E. Diyab

Putin seinerseits hatte Europa im Vorfeld zur Hilfe beim Wiederaufbau der Infrastruktur in Syrien aufgerufen. Man müsse denjenigen syrischen Regionen helfen, in die Flüchtlinge aus dem Ausland heimkehren könnten. Dabei gehe es nicht nur um Rückkehrer aus Europa, sondern auch um Millionen Flüchtlinge aus den Nachbarländern Jordanien, Libanon und Türkei.  

Putin benötigt finanzielle Hilfe des Westens

Für die Rückkehr müssten "einfache Dinge" getan werden, etwa die Wasserversorgung oder ärztliche Dienste wiederherzustellen. Russland ist die Schutzmacht des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, den der Westen eigentlich von der Macht weghaben will. Die syrische Armee hat in dem jahrelangen Bürgerkrieg mit Hilfe Russlands und des Iran die meisten Gebiete wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Putin benötigt nun aber die finanzielle Hilfe des Westens für den Wiederaufbau des Landes.

ie/sti (dpa, rtr)