Keine Anklage nach tödlichem Polizeieinsatz
24. Februar 2021Sie könne die Enttäuschung vieler Menschen über die Entscheidung eines Geschworenengremiums verstehen, sagte die oberste Staatsanwältin New Yorks, Letitia James. "Aber wir müssen sie respektieren."
Im März 2020 hatten mehrere Polizisten versucht, den 41 Jahre alten Daniel Prude festzunehmen, der nackt und sichtlich unter Drogeneinfluss auf einer Straße in der Stadt Rochester unterwegs war. Ein erst im September veröffentlichtes Video des Vorfalls löste große Empörung aus.
"Spuckhaube" über dem Kopf
In der Aufnahme ist zu sehen, wie der Afroamerikaner zunehmend aufgeregter wird, nachdem die Beamten ihm Handschellen angelegt haben. Weiter ist zu sehen, dass Prude eine Art Kapuze über den Kopf gezogen wird, die sie davor schützen soll, angespuckt zu werden. Ein Beamter drückt dann seinen Kopf auf den Asphalt.
Prude verlor das Bewusstsein, eine Woche später starb er im Krankenhaus. Die Autopsie kam zu dem Schluss, es habe sich um ein Tötungsdelikt gehandelt.
Sieben Polizisten wurden nach Veröffentlichung des Videos suspendiert. In Rochester und in New York City kam es zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus. Schließlich erklärte der damalige Polizeichef von Rochester, La'Ron Singletary, seinen Rücktritt. Er ist selbst Afroamerikaner.
Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze hatten im vergangenen Jahr in den USA über Monate hinweg Anti-Rassismus-Demonstrationen entfacht. Ursprünglicher Auslöser der Proteste war der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota.
wa/fw (afp, dpa)