George Floyds Tod bewegt die Welt
Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bringen immer mehr Menschen ihre Wut über die systematischen Misshandlungen von Schwarzen zum Ausdruck - zum Teil auch mit gewaltsamen Protesten.
"Ich kann nicht atmen"
Die Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze haben sich von Minneapolis aus schnell in andere Städte wie New York City verbreitet, wo auch diese Frau auf die Straße ging. Die Demos begannen Anfang der Woche, nachdem ein Polizist George Floyd, einem 46-jährigen Schwarzen, Handschellen angelegt und ihm sein Knie in den Nacken gedrückt hatte - bis Floyd schließlich aufhörte zu atmen und starb.
Ruhigere Demos, heftige Ausschreitungen
Am Samstag verliefen die Kundgebungen meist friedlich, im Laufe der Nacht eskalierten sie jedoch teilweise. In Washington, D.C. , wo auch dieser Mann kniete, war die Nationalgarde vor dem Weißen Haus stationiert. Mindestens ein Mensch starb bei Schießereien in Indianapolis. In New York fuhren zwei Polizei-Fahrzeuge in eine Menschenmenge.
Ausgeraubt
Ein Mann trägt eine Kette aus einem zerstörten Laden: In einigen Städten, darunter Los Angeles, Atlanta, New York, Chicago und Minneapolis, haben sich die Proteste in Ausschreitungen verwandelt; Menschen plünderten und demolierten lokale Geschäfte und Betriebe.
Wer hat Schuld?
Präsident Donald Trump hat damit gedroht, das Militär zur Niederschlagung der Proteste zu entsenden. Seine Regierung werde die Gewalt endgültig stoppen. Trump schob die Schuld an den Ausschreitungen angeblich linksextremen Gruppen zu. Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sagte Reportern, er habe mehrere unbestätigte Berichte über weiße Rassisten gehört, die die Gewalt schürten.
Medien im Fadenkreuz
Viele Journalisten, die über die Proteste berichteten, wurden selbst zur Zielscheibe. Am Freitag wurden ein CNN-Korrespondent und seine Crew bei der Berichterstattung in Minneapolis verhaftet, mehrere Reporter wurden von Geschossen getroffen oder während der Sendung festgenommen. Stefan Simons von der DW wurde von der Polizei beschossen, als er sich darauf vorbereitete, auf Sendung zu gehen.
Ein Protest geht um die Welt
Auch in den kanadischen Städten Vancouver und Toronto gehen immer mehr Menschen gegen allgegenwärtigen Rassismus auf die Straße. Sie erinnern dabei auch an Regis Korchinski-Paquet. Die dunkelhäutige Frau war am Mittwoch vom Balkon ihrer Hochhaus-Wohnung gefallen, in der sie sich zuvor alleine mit Polizisten aufgehalten hatte. Die Beamten sollten der psychisch angeschlagenen Frau helfen.
Auch in Deutschland wächst die Wut
Am Berliner Mauerpark wird mit einem Graffito an den gewaltsamen Tod von George Floyd erinnert. Seine verzweifelten Worte "I can't breathe" - "Ich kann nicht atmen" - gingen als Twitter-Hashtag um die Welt. Am Samstag demonstrierten zudem Tausende vor der US-Botschaft in Berlin.