Jemens Präsident lehnt UN-Friedensplan ab
29. Oktober 2016Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hat einen von den Vereinten Nationen vorgelegten Friedensplan abgelehnt. Der Vorschlag bevorzuge die Rebellen und bestrafe die legitime jemenitische Regierung, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Saba den international anerkannten Präsidenten. Demnach wies Hadi den Plan bei einem Treffen mit dem UN-Sondervermittler Ismail Ould Scheikh Ahmed in der saudischen Hauptstadt Riad zurück.
Seit mehr als zwei Jahren tobt ein heftiger Bürgerkrieg im Jemen. Schiitische Huthi-Rebellen kontrollieren die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Nordens. Die Exil-Regierung Hadis wird unter anderem von Saudi-Arabien unterstützt. Die Rebellen wiederum erhalten Schützenhilfe aus dem Iran, dessen Einfluss in der Region die Führung in Riad eindämmen will.
Vorschlag: Machtverzicht
Der saudische Fernsehsender Al-Arabiya berichtete zuletzt über Details des Friedensplans. So sollte Präsident Hadi den Großteil seiner Macht an einen Vize-Präsidenten abgeben. Mit seiner Zustimmung hätte er also die eigenen Vollmachten beschnitten.
Die von Saudi-Arabien geführte Koalition flog derweil neue Luftangriffe im Süden des Jemens. In der drittgrößten Stadt des Landes, Tais, sind dabei nach Angaben von Bewohnern mindestens 15 Zivilisten getötet worden. Nach Angaben des Militärs und von Ärzten wurden bei weiteren Luftangriffen in der Hafenstadt Hodeida am Roten Meer mindestens 30 Gefangene getötet. Dabei wurde ein Gefängnis schwer getroffen, in dem Regimegegner festgehalten worden seien.
jj/sti/kle (dpa, afp, ape)