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Jemenitischer General wechselt zur Opposition

21. März 2011

Angesichts der Proteste im Jemen wechseln immer mehr Politiker und Militärs die Seite. Einer der wichtigsten Offiziere erklärt, ab sofort hinter den Demonstranten zu stehen. In Sanaa fuhren anschließend Panzer auf.

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Ein Demonstrant schreit (Foto: picture alliance)
Die Regierungsgegner erhalten Unterstützung aus Politik und MilitärBild: picture-alliance/dpa

Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh verliert immer mehr Rückhalt. Am Montag (21.03.2011) stellte sich erstmals ein Spitzengeneral gegen ihn. General Ali Mohsen Al-Ahmar erklärte, er werde von nun an hinter den Demonstranten stehen. Der Halbbruder des Präsidenten gilt als einer der wichtigsten Offiziere der Armee und ist für den Nordwesten des Landes zuständig. "Wir erklären unsere friedliche Unterstützung für die friedliche Revolution der Jugend", sagte Al-Ahmar.

Kurz nach Bekanntwerden seines Rücktrittes fuhren in der Hauptstadt Sanaa Panzer auf. Diese positionierten sich vor dem Präsidentenpalast, Verteidigungsministerium und der Zentralbank. Auch der Kommandeur der westlichen Region, Mohammed Ali Mohsen, soll laut Informationen aus dem Verteidigungsministerium zurückgetreten sein. Auch Mohsen ist mit dem Präsidenten verwandt.

Ali Abdullah Saleh (Foto: AP)
Klammert sich an die Macht: Ali Abdullah SalehBild: dapd

Auch ein Gouverneur und ein Botschafter treten zurück

Ebenfalls gab der Gouverneur der zweitgrößten Stadt Aden, Ahmed Kaatabi, seinen Rücktritt bekannt. Auch er wolle damit gegen die Ereignisse in seinem Land protestieren, lautete die Erklärung seines Büros. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtet außerdem vom Rücktritt des jemenitischen Botschafters in Syrien.

Kritische Töne gab es von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon: Die jemenitische Regierung habe die Aufgabe Zivilisten zu schützen, sagte Ban während eines Besuchs in Kairo. Er forderte die Regierung in Sanaa auf, den Konflikt ohne Gewaltanwendungen zu lösen.

Saleh: Rücktritt 2013 geplant

Die überwiegend jugendlichen Demonstranten fordern den sofortigen Rücktritt des Staatchefs. Saleh ist bereits seit 30 Jahren im Amt. Am Freitag hatte er den Ausnahmezustand über sein Land verhangen. Am Sonntag entließ Saleh dann seine gesamte Regierung.

Damit wollte er einem geplanten Massenrücktritt zuvorkommen. Denn viele Kabinettsmitglieder zeigten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die friedlichen Demonstranten nicht zufrieden. Bereits drei Minister waren am Samstag zurück getreten. Rund 100 Menschen kamen bei den Protesten bereits ums Leben, davon wurden mehr als 40 Demonstranten durch Scharfschützen getötet. Saleh hat angekündigt, dass er 2013 sein Amt freiwillig aufgeben wird. Zudem soll es dann eine neue Verfassung geben.

Autorin: Jill Wagner (mit dpa, ap, afpd, rtrd)
Redaktion: Eleonore Uhlich