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Politik

Huthi-Angriff auf Öl-Depots in Dschidda

26. März 2022

Die Huthi-Rebellen aus dem Jemen haben einen umfangreichen Luftangriff auf Saudi-Arabien verübt. In der Hafenstadt Dschidda wurden Tanklager des Ölriesen Aramco getroffen. Saudi-Arabien reagierte mit Vergeltungsschlägen.

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Saudi Arabien: Brennendes Öllager bei Dschidda
Brennendes Öllager bei Dschidda: Feuer inzwischen unter KontrolleBild: Hassan Ammar/dpa/AP/picture alliance

Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben bei einer weiteren Raketen-Attacke eine Anlage des Ölkonzerns Aramco ins Visier genommen. Auch das saudische Staatsfernsehen bestätigte eine "feindliche Operation" von Huthi-Rebellen nahe Dschidda.

In Dschidda unterhält Aramco mehrere Industrie-Anlagen. Erst am vergangenen Sonntag hatten die Rebellen Angriffe gegen Saudi-Arabien mit einer Rakete und Drohnen gestartet. Dabei war ebenfalls eine Anlage von Aramco in Dschidda getroffen worden, an einem Öltank brach Feuer aus. Das Staatsfernsehen hatte zudem berichtet, die Luftabwehr habe ein "feindliches Geschoss" über Dschidda abgefangen.

Aramco ist Hauptsponsor der Formel 1, die an diesem Wochenende in Dschidda den Großen Preis von Saudi-Arabien austragen will. Die Raffinerie liegt weniger als 20 Kilometer von dem Stadtkurs entfernt.

Saudische Vergeltungsschläge in der Nacht

Als Reaktion hat Saudi-Arabien mehrere Ziele im Jemen aus der Luft angegriffen. Zur Vergeltung seien Angriffe "gegen Bedrohungsquellen in Sanaa und Hodeida" vorgenommen worden, meldet die offizielle saudische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf die von der Führung in Riad angeführte Militärkoalition im Jemen. Die Militäroperation werde fortgesetzt, bis die Ziele erreicht sind.

Saudi Arabien: Brennendes Erdölllager bei Dschidda (25.03.2022)
Dschidda nach dem Huthi-Angriff (am Freitag): Nur wenige Kilometer vom Formel-1-Kurs entferntBild: Hassan Ammar/AP/dpa/picture alliance

Nach Angaben der Militärkoalition führten die Huthi-Rebellen insgesamt 16 Angriffe auf Ziele in Saudi-Arabien aus und attackierten unter anderem ein Kraftwerk und mehrere Öl-Anlagen. Das Feuer in Dschiddah sei unter Kontrolle gebracht worden, sagte Militärkoalitionssprecher Turki al-Maliki.

Die Huthi-Rebellen erklärten, sie hätten bei der Angriffsserie mit Raketen und Drohnen auch mehrere "wichtige Einrichtungen" in der Hauptstadt Riad attackiert. Die Angriffe wurden nach Angaben der saudischen Regierung von Sanaa, der von den Rebellen gehaltenen jemenitischen Hauptstadt, und Hodeida aus ausgeführt.

USA und Deutschland verurteilen Huthi-Angriffe

Die USA bezeichneten die jüngsten Angriffe am Freitag als "inakzeptabel". "Wir werden weiterhin mit unseren saudi-arabischen Partnern zusammenarbeiten, um ihre Verteidigungssysteme zu stärken, während wir auf eine dauerhafte Lösung zur Beendigung des Konflikts im Jemen hinarbeiten", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Auch das deutsche Auswärtige Amt verurteilte die Angriffe der Huthis "auf das Schärfste". Die erneuten Attacken "verletzen das humanitäre Völkerrecht und untergraben die regionale Stabilität, indem sie eine weitere Eskalation provozieren. Angriffe auf zivile Ziele sind durch nichts zu rechtfertigen", sagte eine Sprecherin in Berlin.

Das saudische Königreich und der Iran, die beide um die Vorherrschaft in der Region ringen, führen im Jemen einen Stellvertreter-Krieg. Während der Iran die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt, führt Saudi-Arabien eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten im Kampf gegen diese Aufständischen an. Der Krieg herrscht seit 2015. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden rund 380.000 Menschen getötet, Millionen sind auf der Flucht.

uh/fab/AR/se (dpa, rtr, sid, ap, lusa)