Gladbach zu schwach für die "Wölfe"
20. Dezember 2016Vor dem Spiel wollte Gladbachs Trainer André Schubert nichts zu seiner Zukunft sagen, nach der 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg scheint er auf der Gladbacher Bank keine Zukunft mehr zu haben. Das Spiel, vor dem es wie bei allen anderen Bundesliga-Partien des Abends eine Gedenkminute für die Opfer des Anschlags von Berlin gab, begann für die Borussia mit einer kalten Dusche: Daniel Caligiuri traf schon nach zweieinhalb Minuten für die Gäste. Nach Konter und Flanke von der linken Seite, spitzelte er den Ball mit langem Bein unhaltbar ins Netz (3. Minute). Mitte der ersten Halbzeit hätte ein grober Schnitzer von Gladbachs Torwart Yann Sommer fast zum 0:2 geführt. Der Schweizer spielte einen Fehlpass zu Julian Draxler, dessen Schuss er aber parieren konnte. Der Nachschuss von Paul Seguin aus 17 Metern ging knapp über das Tor (20.). Glück für die Borussia, die nach der Pause dann aber den besseren Start erwischte.
Als Diego Benaglio einen Schuss von Lars Stindl nur abprallen ließ, stand Thorgan Hazard bereit und staubte zum 1:1 ab (52.). Doch die Freude währte nur kurz, weil Gladbachs Abwehr in der 55. Minute nicht aufpasste. Draxler bediente Mario Gomez, der Sommer aussteigen ließ und zum 2:1 für die "Wölfe" einschob. Es war ein Weckruf für die Gladbacher, die nun kämpften und mehrere gute Chancen herausspielten. Die beste vergab Oscar Wendt, der aus zwölf Metern knapp am rechten Pfosten vorbeizielte (68.). Doch anschließend verebbte der Druck der Borussen wieder. Am Ende kamen die Gladbacher kaum noch gefährlich nach vorne, schafften es nicht mehr, noch den Ausgleich zu erzielen und ihrem Trainer möglicherweise den Job zu retten. Mit dem Ex-Trainer der Wolfsburger, Dieter Hecking, soll Schuberts Nachfolger bereits feststehen.
"Das werden wir sehen", mauerte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl nach dem Spiel, als er im Sky-Interview nach der Zukunft André Schuberts gefragt wurde. Man werde sich zusammensetzen und dann entscheiden, wie es weitergehe. "Wir haben uns nun leider mit zwei Niederlagen verabschiedet, aber ich werde nicht hier vor der Kamera sagen, wie unsere Entscheidung ist", wehrte Eberl weitere Nachfragen ab.
Augsburg erkämpft sich Punkt beim BVB
Mit einem enttäuschenden Ergebnis verabschiedet sich Borussia Dortmund in die Winterpause. Gegen den FC Augsburg reichte es für den BVB nur zu einem 1:1 (0:1). Ausgerechnet einem ehemaligen Dortmunder gelang der Treffer zur überraschenden Augsburger Führung: Dong-Won Ji wurde auf der linken Angriffsseite freigespielt. Mit dem ersten Versuch scheiterte der Südkoreaner, der 2014 beim BVB unter Vertrag stand, noch an Roman Weidenfeller, der Nachschuss aber saß - 1:0 für den Außenseiter (33.). Die Antwort des BVB kam direkt nach Wiederanpfiff, als Ousmane Dembele von Shinji Kagawa eingesetzt wurde, seine Schnelligkeit ausspielte und das 1:1 erzielte (47.). Dortmund drängte nun darauf, das Spiel zu drehen, doch die Augsburger Abwehr stand gut und hatte in den entscheidenden Szenen das nötige Glück. Zum Beispiel bei einem Seitfallzieher von Pierre-Emerick Aubameyang, den Torhüter Marwin Hitz parieren konnte (50.). Ebenso bei einem Zweikampf zwischen Paul Verhaegh und Kagawa, als es zwar einen Kontakt, aber keinen Elfmeter für den BVB gab (56.). Gegen Ende des Spiels verpasste Gonzalo Castro den Ausgleich, als Hitz einen Schuss von Aubameyang nicht festhalten konnte. Doch Castro kam einen Schritt zu spät - es blieb beim 1:1.
Wenigstens eine positive Nachricht konnte der BVB zum Jahresabschluss verkünden. Nationalspieler Julian Weigl hat seinen ursprünglich bis 2019 datierten Vertrag vorzeitig um zwei Jahre verlängert.
Hrgota trifft doppelt gegen Mainz
Eintracht Frankfurt setzte sich gegen den FSV Mainz 05 mit 3:0 (1:0) durch. Eintracht-Verteidiger David Abraham leitete den ersten erfolgreichen Angriff mit einem langen Ball ein, bei dem sich der Mainzer Abwehrspieler Alexander Hack einen Stellungsfehler leistete. Hack verpasste das Leder, und Branimir Hrgota hatte keine Mühe, alleine vor dem Mainzer Torwart das 1:0 zu erzielen (18.). Glück hatte die Eintracht direkt nach dem Wiederanpfiff, als Torwart Lukas Hradecky bei einem Weitschuss von Jean-Philippe Gbamin danebengriff und den Ball an den Pfosten lenkte (47.). Anschließend schadete sich Mainz selbst: Stürmer Jhon Cordoba trat Abraham nach einem Zweikampf absichtlich auf den Unterschenkel und sah dafür die Rote Karte (55.). Das 2:0 durch den eingewechselten Aymen Barkok nach schönem Solo (75.) und das 3:0 durch Hrgota nach schöner Vorarbeit von Barkok (85.) bedeuteten die Entscheidung.
Hamburgs Müller sticht zu
Zunächst ohne große Höhepunkte verlief die Partie zwischen dem Hamburger SV und Schalke 04, die der HSV mit 2:1 (0:0) für sich entschied. Die Schalker hatten mehr vom Spiel und wirkten stärker, doch das Tor schossen die Hamburger. Bei einem Konter sprintete Nicolai Müller in den Rücken der Schalker Viererkette, schloss aus vollem Lauf direkt ab und überwand Ralf Fährmann (61.). Nach einem Foul von Thilo Kehrer an Filip Kostic zeigte der Schiedsrichter zu Recht auf den Elfmeterpunkt, doch Johan Djourou scheiterte mit seinem Versuch an Fährmann (76.). Besser machte es der eingewechselte Bobby Wood, der Benedikt Höwedes austanzte und den Ball aus spitzem Winkel zum 2:0 ins obere Toreck drehte (82.). Kurz vor dem Ende gelang Donis Avdijaj mit einem schönen Volleyschuss noch der 1:2-Anschlusstreffer (90.). Doch der HSV brachte den Sieg über die Zeit.
"Wir haben einen guten Weg eingeschlagen", zog HSV-Trainer Markus Gisdol nach dem dritten Erfolg aus den vergangenen vier Spielen Bilanz. "Die Mannschaft zieht zu 100 Prozent mit. Deswegen können wir auch Ergebnisse einfahren."
Erster gegen Zweiter in München
Am Mittwoch wird der 16. Spieltag mit dem Spitzenspiel FC Bayern München gegen RB Leipzig fortgesetzt. Außerdem empfängt Hertha BSC Schlusslicht SV Darmstadt 98. Der 1. FC Köln spielt gegen Bayer 04 Leverkusen, der FC Ingolstadt gegen den SC Freiburg. Und die TSG Hoffenheim trifft auf Werder Bremen.
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