Rapider Anstieg der Corona-Fälle in Frankreich
13. September 2020Wie die französische Gesundheitsbehörde mitteilte, sind innerhalb von 24 Stunden 10.561 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das ist ein neuer Rekord seit der deutlichen Ausweitung der Tests auf das neuartige Virus. Am Freitag waren 9406 neue Fälle registriert worden.
Zudem wurden bis Samstagabend weitere 17 Todesfälle in Krankenhäusern als Folge einer Coronavirus-Infektion gezählt, womit die offizielle Gesamtzahl der Todesopfer im Land auf 30.910 stieg.
Premierminister aus der Quarantäne
Premierminister Jean Castex hat derweil seine freiwillige Quarantäne beendet, die er sich nach Kontakt zum infizierten Direktor der Tour de France, Christian Prudhomme, auferlegt hatte. Auch ein zweiter Corona-Test bei Castex sei negativ ausgefallen, teilte die Regierung mit.
Frankreich war nach Ausbruch der Pandemie zu Jahresbeginn eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa. Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 stieg in dem beliebten Urlaubsland in den zurückliegenden Wochen stark. Nach einem 55-tägigen Lockdown, der vom 17. März bis 11. Mai gegolten hatte, waren die Infektionszahlen relativ niedrig gewesen.
Castex wies die Behörden in Marseille und Bordeaux sowie im Überseegebiet Guadeloupe in der Karibik an, bis Montag neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vorzulegen.
Auch in Österreich war zuletzt ein drastischer Anstieg der Corona-Infektionen verzeichnet worden. Am Samstag meldete die Regierung 869 neue Fälle, mehr als die Hälfte davon in der Hauptstadt Wien. Am Sonntag wurden 463 weitere Fälle registriert.
Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte: "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle. Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir Samstag bereits bei über 850." Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fälle pro Tag erreichen.
Als "besonders dramatisch" beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen im Land verzeichnet werden. Kurz appellierte an die Bevölkerung, die Corona-Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten.
uh/haz (dpa, afp, rtr)