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Flüchtling stirbt bei Schießerei mit Schleppern

30. August 2015

Bei einer Schießerei zwischen einem EU-Patrouillenboot und Schleppern ist in der Ägäis ein 17-Jähriger Flüchtling getötet worden. Die Menschenhändler sollen zuvor das Boot der Grenzschützer gerammt und beschossen haben.

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Griechenland: Ankunft syrischer Flüchtlinge auf Kos mit einem Schiff der Grenzschutzagentur Frontex (Foto: REUTERS/Yannis Behrakis)
Bild: Reuters/Y. Behrakis

Auf einer Patrouillienfahrt vor der kleinen griechischen Insel Symi entdeckte die Mannschaft der europäischen Grenzschutzagentur Frontex ein Schnellboot mit rund 60 Migranten an Bord und forderte dessen Besatzung auf, zu stoppen. Über die weiteren Ereignisse gibt es widersprüchliche Berichte.

Aus Kreisen der griechischen Küstenwache hieß es, die Schlepper hätten bei dem Versuch zu entkommen, das Frontex-Boot mehrfach gerammt und das Feuer eröffnet. Daraufhin hätten die Frontex-Beamten und an Bord befindliche zurückgeschossen. Schließlich sei es ihnen gelungen, das Flüchtlingsboot zu stoppen und die Schlepper festzunehmen. Andere Quellen berichten, dass es erst bei einem Handgemenge zwischen den Schleusern und Frontex-Beamten Schüsse gefallen seien.

Griechenland bestätigt Vorfall

Offiziell bestätigt ist dagegen, dass bei der Durchsuchung des Schlepper-Boots unter Deck die Leiche eines jungen Mannes mit einer Schusswunde gefunden wurde. "Ich bedauere den Verlust des Lebens eines jungen Menschen", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des für die Küstenwache zuständigen Ministers, Christos Zois.

Unterdessen nimmt der Flüchtlingsstrom immer größere Dimensionen an. Wegen des anhaltend ruhigen Wetters wagen derzeit besonders viele Flüchtlinge die Überfahrt von der türkischen Westküste auf eine der vorgelagerten griechischen Inseln. Wie örtliche Medien berichten, kamen allein am Samstag rund 4000 Migranten auf rund 100 Booten auf der Insel Lesbos an. Fast alle wollen schnellstmöglich weiterreisen - aufs Festland und von dort über Land nach Westeuropa.

Die Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln wird von Augenzeugen und Flüchtlingsorganisationen als katastrophal bezeichnet. Viele übernachten in Parks und auf Straßen, selbst in den wenigen Flüchtlingslagern haben sie oft keinen Zugang zu Trinkwasser und Essen sowie medizinischer Hilfe.