Fitzcarraldo
17. Juni 2010Fitzgerald, genannt Fitzcarraldo, ein exzentrischer Brite, ist unterwegs im südamerikanischen Dschungel. Der Mann ist reichlich verrückt, aber er hat auch Geld und damit will sich der fanatische Musikliebhaber einen Traum erfüllen: Mitten im unberührten Amazonas-Urwald will er ein Opernhaus bauen. Mit einem abgewrackten Schiff macht er sich auf den Weg. Als Stromschnellen die Weiterfahrt unmöglich machen, muss das komplette Schiff von Menschenhand über einen Berg transportiert werden. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.
Der Berg und das Boot...
"Fitzcarraldo" kam 1982 in die Kinos und sein wahnhafter Sog fesselte die Menschen sofort. Werner Herzog zeigt einen dampfenden Urwald, Hitze und Feuchtigkeit werden spürbar, die ungeheuren Strapazen bei den Dreharbeiten und die der Figuren auf der Leinwand sind absolut präsent. Alles musste in diesem Film echt sein, der Urwald, die Anstrengungen, die Gefahren. Und natürlich wurde das tonnenschwere Schiff tatsächlich von hunderten von Helfern über den Berg gezogen.
"Fitzcarraldo" ist wuchtiges Kino, das an die Grenzen geht. Besessenheit, der Wille, im wahrsten Sinne des Wortes Berge zu versetzen, der Zwang, eine Vision in die Tat umzusetzen - darum geht es in diesem ebenso epischen wie drastischen Abenteuer-Drama. Dass Klaus Kinski seinen Regisseur während der langwierigen Dreharbeiten mehrfach umbringen wollte, ist überliefert. Legende, Lüge, Wahrheit? Zahlreiche Dokumentaraufnahmen vom Set sprechen da durchaus ihre Sprache.
Traumpaar des deutschen Films: Herzog & Kinski
Klaus Kinski drehte weit über 100 Filme, fast ausschließlich Schund, wie er selbst immer wieder zugegeben hat. Fünfmal in seinem Leben sei ihm aber wahre Kunst gelungen. Klaus Kinski meinte damit jene Filme, die zwischen 1972 und 1987 zusammen mit Regisseur Werner Herzog entstanden: "Aguirre, der Zorn Gottes", "Nosferatu – Phantom der Nacht", "Woyzeck", "Fitzcarraldo" und "Cobra Verde".
Autor: Robert Bales
Redaktion: Jochen Kürten