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Politik

Facebook löscht hunderte falsche Accounts

22. August 2018

In der Cyberwelt der USA wird gründlich aufgeräumt: Nach dem entschiedenen Vorgehen von Microsoft gegen Hacker schreitet jetzt auch Facebook umfassend ein. Die Spuren führen in den Iran und nach Russland.

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Symbolbild Cyberkriminalität
Bild: picture-alliance/dpa/H. Fohringer

Das Online-Netzwerk hat nach Darstellung seines Chefs Mark Zuckerberg den nächsten Versuch aufgedeckt, Propaganda mit Hilfe hunderter gefälschter Profile zu verbreiten. Das soziale Netzwerk löschte 652 Accounts, Seiten und Gruppen, die aus dem Iran und mutmaßlich vom Umfeld des russischen Militärgeheimdiensts betrieben worden seien. Es habe sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt, sagte Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Maßnahme war demnach Teil des Kampfes gegen sogenannte Fake News vor den Kongresswahlen im November in den USA. Die Strafverfolgungsbehörden seien eingeschaltet, erklärte Zuckerberg.

Am Dienstag hatte Microsoft die Kontrolle über sechs täuschend echt aussehende Webdomains übernommen, auf die Computernutzer gelockt werden könnten, um ihre Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Auf ähnliche Weise war vermutlich dieselbe Hackergruppe im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2016 in Computersysteme der demokratischen Partei eingebrochen und hatte in großem Stil Daten entwendet.

Viele unbeantwortete Fragen noch

Das aktuelle Vorgehen von Facebook sei das Ergebnis von vier getrennten Untersuchungen gewesen, erläuterte Zuckerberg. "Wir ermitteln immer noch und es gibt eine Menge, was wir noch nicht wissen." Laut einem internen Facebook-Blogeintrag zielten die Desinformationskampagnen auf die Öffentlichkeit in den USA, Lateinamerika, Großbritannien und dem Nahen Osten ab. Es habe sich um unterschiedliche Aktionen gehandelt, eine Verbindung zwischen den aus Russland und dem Iran ausgehenden Kampagnen sei nicht hergestellt worden.

Erst Ende Juli hatte Facebook Inhalte in seinem Netzwerk und auf der Plattform Instagram gelöscht. Die damals betroffenen 32 Accounts und Seiten hatten zusammengenommen 290.000 Follower und warben für 30 Veranstaltungen in der realen Welt.

se/fw (afp, ap, dpa)