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Politik

Microsoft durchkreuzt Hacker-Pläne

21. August 2018

Sie nennt sich Strontium, Fancy Bear oder APT28 - eine Hackergruppe mit mutmaßlichen Verbindungen zum russischen Geheimdienst soll konservative Thinktanks angegriffen haben. Jetzt hat Microsoft eingegriffen.

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Symbolbild Cyberkriminalität
Bild: Reuters/K. Pempel

Der US-Softwarekonzern Microsoft hat einen mit der russischen Regierung in Zusammenhang stehenden Hackerangriff aufgedeckt und vereitelt. Microsoft habe die Kontrolle über sechs Internet-Domains übernommen, teilte das Unternehmen mit. Die Angreifer hätten unter anderem die Webangebote von zwei rechtskonservativen US-Denkfabriken ins Visier genommen und seien auf die Passwörter von Nutzern aus gewesen. Im November steht in den USA die Wahl zum Repräsentantenhaus an. Nach der mutmaßlichen Einflussnahme bei der Abstimmung 2016 wachsen die Befürchtungen, dass es zu weiteren Einmischungen kommt.

Mit gefälschten, täuschend echt konstruierten Webseiten hatten Hacker zwei rechtskonservative US-Denkfabriken und den US-Senat ins Visier genommen und seien auf die Passwörter von Nutzern aus gewesen. Neben dem Senat mit Domainnamen wie "senate.group" nahmen sie auch das International Republican Institute und das Hudson Institute ins Visier - zu den Board-Mitgliedern des International Republican Institute gehört unter anderen Senator John McCain, der die Russland-Politik von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert hat.

Putin weiß von keinen Hackern

Ein Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte, er wisse nicht, von welchen Hackern gesprochen werde: "Wir verstehen nicht, welche Beweise und Grundlagen sie für diese Art von Rückschlüssen haben."

Microsoft zufolge wurde der Angriff von Hackern, die zu einer unter den Namen Strontium, Fancy Bear oder auch APT28 bekannten Gruppe gehören, bereits in der vergangenen Woche aufgrund eines richterlichen Beschlusses unterbunden. Der US-Softwarekonzern habe bisher keine Hinweise darauf, dass die sechs Domains bereits für erfolgreiche Angriffe verwendet worden seien. Microsoft zeigte sich besorgt, dass die Bedrohungen für eine wachsende Zahl von Nutzern zunehmen.

Russland steht bereits in Verdacht, sich in den US-Präsidentschaftswahlkampf vor zwei Jahren eingemischt zu haben. Der von Trump immer wieder kritisierte Sonderermittler Robert Mueller untersucht dabei die Rolle Russlands. Facebook hat in diesem Zusammenhang bereits Hunderte Konten gelöscht.

nob/stu (dpa, rtr)