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Deutschland lockt mehr Südeuropäer an

5. Januar 2013

Die Eurokrise zeigt Wirkung auf dem Arbeitsmarkt: Aus den südeuropäischen Krisenländern kommen immer mehr Menschen zum Arbeiten nach Deutschland. An der Spitze liegen aber wider Erwarten nicht Spanier oder Griechen.

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Ausbildungsmeister Karl Schomaker (r) erklärt dem Spanier Daniel Marín Carmona in einer Maschinenfabrik im Emsland ein Bergfahrzeug (Foto: dpa)
Migranten Spanien Arbeit DeutschlandBild: picture-alliance/dpa

Die Zahl der hierzulande Beschäftigten aus Italien, Griechenland, Spanien und Portugal erhöhte sich mit Stand Oktober 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 33.000. Das entspricht einem Anstieg um 7,6 Prozent, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Insgesamt zählte die Behörde in Deutschland knapp 465.000 Beschäftigte, die die Staatsangehörigkeit von einem dieser vier Länder besitzen.

Die größte Gruppe bilden demnach die Italiener mit etwa 235.000 Arbeitnehmern. Besonders Arbeitnehmer aus Griechenland und Spanien kommen verstärkt nach Deutschland. Die Zahl der hierzulande arbeitenden Griechen stieg demnach um knapp elf Prozent auf gut 123.000, die der Spanier um knapp 16 Prozent auf fast 50.000.

Hoffnung für Spaniens Arbeitslose

Der Anstieg der Beschäftigten aus den Krisenländern sei höher als die Zunahme der Beschäftigten insgesamt in Deutschland, hieß es.

Düstere Aussichten für Euro-Zone

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den Ländern der Euro-Zone droht sich nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zu verschärfen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 werde die Zahl der Arbeitslosen mit fast 20 Millionen Menschen ihren Höhepunkt erreichen, sagen die Experten vorher. Im Jahr 2010 seien in den Ländern des Euro-Raums 15,9 Millionen Menschen ohne Stelle gewesen.

Ein weiteres schwieriges Jahr liege vor der Euro-Zone, schreiben die Autoren der Studie. Die Wirtschaft werde voraussichtlich um 0,2 Prozent schrumpfen. 2012 habe der Rückgang 0,4 Prozent betragen. Besonders schwarz sehen die Experten für Griechenland. Dort werde die Wirtschaft um 4,3 Prozent zurückgehen, lautete die Prognose. Erst ab 2015 wird mit einer Kehrtwende gerechnet. Ab diesem Jahr könnte dann mit einem leichten Zuwachs gerechnet werden. Die Arbeitslosenquote soll der Vorhersage zufolge in dem Land im laufenden Jahr 28 Prozent aufweisen.

Als weiteres Sorgenkind heben die Wirtschaftsprüfer Spanien hervor. Dort wird laut Ernst & Young eine Arbeitslosenquote von 27 Prozent erwartet. Zuletzt gab es dort allerdings einen kleinen Hoffnungsschimmer: Im Dezember ging die Arbeitslosigkeit zum ersten Mal seit Juli wieder zurück.

Rekordarbeitslosigkeit in der Eurozone

Im Nachbarland Portugal erwarten die Experten eine Arbeitslosenquote von 17 Prozent im laufenden Jahr. Zwar rechnen sie damit, dass das Schlimmste voraussichtlich 2014 in der Euro-Zone überstanden ist und die Wirtschaft um ein Prozent zulegen wird. Aber: Auf dem Arbeitsmarkt wird die Erholung sich erst später auswirken.

kle/uh (dapd, dpa)