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Porträts von Holocaust-Überlebenden in den USA

18. April 2019

Der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano möchte mit seiner Porträtfotografie von Holocaust-Überlebenden die Diskussion über die NS-Zeit lebendig halten. Die Foto-Ausstellung macht nun in San Francisco Station.

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USA San Francisco Ausstellung Luigi Toscano, Mannheimer Fotograf |
Der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano neben dem Porträt des Holocaust-Überlebenden Sol FarkasBild: picture-alliance/dpa/B. Munker

Die 78 Porträts des deutsch-italienischen Fotografen Luigi Toscano gehören zu dem Projekt "Gegen das Vergessen", für das er seit 2015 fast 400 Zeitzeugen des Holocausts in vielen Teilen der Welt besucht und fotografiert hat.

Im Raum San Francisco fotografierte Toscano 15 Zeitzeugen, darunter den 97-jährigen KZ-Überlebenden Ben Stern, die gebürtige Österreicherin Ilse Alexander (89) und Fanny Krieger (89), die ihre Eltern und ihre jüngere Schwester im Holocaust verloren hat.

Deutschland Berlin Großfotos von Luigi Toscano, Mannheimer Fotograf | Gegen das Vergessen
Die Ausstellung wurde schon in vielen europäischen Städten gezeigt, wie hier in Berlin am Schloss CharlottenburgBild: Imago/J. Heinrich

"Wir müssen die Diskussion und die Auseinandersetzung mit dem Holocaust lebendig halten", sagte Toscano der Deutschen Presse-Agentur (dpa). In San Francisco etwa habe er den Ältesten aller seiner Porträtierten getroffen. Der gebürtige Rumäne Sol Farkas überlebte das KZ Auschwitz, er ist heute 100 Jahre alt.

Mehrere Holocaust-Überlebende waren am Mittwoch bei der Eröffnung der Fotoinstallation in San Francisco dabei. Sie habe sich gerne porträtieren lassen, um damit ein Zeichen zu setzen, sagte Ilse Alexander der dpa. "Wenn wir Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus sehen, müssen wir das sofort stoppen, heute wie damals", sagte die 89-Jährige. Fanny Krieger hofft, dass dieses Projekt besonders für die jüngere Generation ein Anstoß ist, von den Überlebenden mehr über die "schrecklichen Dinge" zu erfahren.

USA San Francisco Ausstellung Luigi Toscano, Mannheimer Fotograf |
Holocaust-Überlebende und der Fotograf Luigi Toscano (M.) bei der Ausstellungseröffnung in San FranciscoBild: picture-alliance/dpa/B. Munker

Toscano erzählt, dass ihre Schilderungen oft schwer zu verarbeiten seien. Auf den großformatigen, eindringlichen Bildern blicken die Porträtierten direkt in die Kamera. Manche lächeln, andere schauen ernst. Ihre Augen verfolgen die Besucher.

Die Ausstellung war bereits an etlichen Orten in Europa und in den USA zu sehen, unter anderem in Washington und bei den Vereinten Nationen in New York. Bis zum 19. Mai bleibt die Installation unter Mitarbeit des Goethe-Instituts und des deutschen Generalkonsulats in San Francisco. Weitere Stationen hat Toscano im Mai in Wien und Mainz geplant.

ach/se (dpa, ARD)