Demonstration gegen strengere Waffengesetze
20. Januar 2020Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen versammelten sich die Waffenbefürworter in Richmond, der Hauptstadt von Virginia. Auf einem riesigen Banner war ein Sturmgewehr abgebildet, darunter der Satz "Komm und nimm es dir". Protestteilnehmer skandierten "USA, USA" und - mit Blick auf eine mögliche weitere Amtszeit von Präsident Donald Trump - "Noch vier Jahre". Etliche Demonstranten trugen Kappen mit der Aufschrift "Make America Great Again" oder "Trump 2020".
"Es ist unser gottgegebenes Verfassungsrecht, Waffen zu tragen", sagte der 24-jährige Brooks der Nachrichtenagentur AFP. Eine Pistole diene dem Selbstschutz, fügte der junge Mann hinzu. "Wir versuchen verzweifelt, die Reglementierung von Waffenbesitz zu stoppen", sagte Michael Parker, der zu der Demonstration eigens aus dem Bundesstaat Georgia angereist war. Er schieße, seit er acht Jahre alt sei. "Das ist meine Lebensart", sagte der 22-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Auch außerhalb des offiziellen Demonstrationsgeländes gab es Protestaktionen. Dort trug ein Teil der Protestteilnehmer Waffen bei sich, was rund um das Regierungsgebäude in Richmond verboten worden war. Der demokratische Gouverneur von Virginia, Ralph Northam, verhängte wegen "glaubwürdiger und ernsthafter" Gewaltandrohungen - auch von Rechtsextremen - vorsorglich den Ausnahmezustand.
Die Proteste richten sich gegen ein geplantes Gesetz, das in Virginia unter anderem den Kauf von mehr als einer Schusswaffe pro Monat verbieten soll. Gegen die Pläne für eine Verschärfung des Waffenrechts hat sich in dem traditionell konservativen Bundesstaat eine breite Protestbewegung gebildet. Ein geplantes Verbot von halbautomatischen Waffen hat Virginias Regierung angesichts der Proteste bereits aufgegeben.
Präsident Trump heizte den Protest gegen Pläne der demokratischen Regierung, die Waffengesetze zu verschärfen, auf Twitter an: Die Regierung Virginias arbeite hart daran, den Menschen das Recht auf Waffenbesitz zu nehmen, schrieb Trump. "Das ist nur der Anfang. Lasst es nicht zu."
Bei einer Wahl im November war es den Demokraten gelungen, die bislang knapp von den Republikanern gehaltene Mehrheit in beiden Parlamentskammern in Richmond zu übernehmen.
qu/kle (dpa, afp, rtr)