Aus für Diesel und Benziner in Frankreich
6. Juli 2017Frankreich will zum Schutz der Umwelt ab dem Jahr 2040 Diesel- und Benzinautos verbieten. Der Verkauf dieser Fahrzeuge solle bis dahin untersagt werden, sagte Umweltminister Nicolas Hulot bei der Präsentation des Klimaschutzplans der neuen französischen Regierung. Rund 95 Prozent der im ersten Halbjahr neu zugelassenen französischen Pkw waren Diesel- und Benzinautos. Elektrofahrzeuge machten nur 1,2 Prozent aus, Autos mit Hybridantrieb kamen auf 3,5 Prozent des Gesamtmarkts.
Hulot will mit einer Reihe von Maßnahmen den Kampf gegen den Klimawandel forcieren, nachdem die USA unter Präsident Donald Trump vor kurzem einen Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hatte. Frankreich soll bis 2050 klimaneutral werden. Das bedeutet, dass nur so viel klimaschädliches Treibhausgas CO2 ausgestoßen wird, wie etwa durch Wälder und Speichertechniken aus der Atmosphäre geholt werden kann.
Autobauer mit hohem Dieselanteil unter Druck
Nach Einschätzung von Experten wird die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren mit Diesel und Benzin unter dem Druck schärferer Klimavorschriften im kommenden Jahrzehnt sinken. Angesichts der höheren Kosten und geringeren Reichweite machen Elektroautos aber nach wie vor nur einen Bruchteil der Autoverkäufe aus. Daimler und Volkswagen peilen an, bis 2025 rund ein Viertel ihres Pkw-Absatzes mit Elektroautos zu bestreiten. Der schwedische Autobauer Volvo, eine Tochter der chinesischen Geely, hatte am Mittwoch als erster traditioneller Autobauer seinen Abschied von Benzin- und Dieselmotoren bekanntgegeben. Ab 2019 soll jeder neue Volvo entweder mit Elektro- oder Hybridantrieb fahren.
Die Beratungsfirma E&Y sieht auch den deutschen Dieselmarkt unter Druck: "Im Juni entschieden sich nur 38,8 Prozent aller Neuwagenkäufer für einen Selbstzünder - vor einem Jahr waren es noch 46,0 Prozent." Grund sei die öffentliche Diskussion zu Fahrverboten.
tko/gri (rtr, dpa)