Anschlag vor Grenzposten der Hamas
17. August 2017In der Nacht zum Donnerstag hätten die Sicherheitskräfte zwei Angreifer an der südlichen Grenze des Gazastreifens aufgehalten, einer davon habe sich in die Luft gesprengt, berichtete ein Sprecher der Innenministeriums der palästinensischen Hamas. Ein Wachposten sei nahe des Übergangs Rafah durch die Explosion getötet worden, mehrere Sicherheitsleute seien verletzt. Auch der Komplize des Selbstmordattentäters sei leicht verwundet worden.
Später bestätigten die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der Hamas, den Tod eines 28-jährigen Feldkommandeurs bei dem Attentat. Beschuldigt wurden "fundamentalistische Dschihadisten" und "Salafisten", ohne zunächst Details zu nennen. Die radikalislamistische Staatsmacht der Hamas wäre damit zum ersten Mal Ziel eines islamistischen Terrorangriffs geworden.
Die Hamas, die für die Vernichtung Israels kämpft, hatte in der Vergangenheit selbst mit Selbstmordattentaten Hunderte Israelis getötet.
Krisenherd Sinai
Die Machthaber im Gazastreifen hatten angesichts der zunehmenden Spannungen in Ägypten und auf der benachbarten Sinai-Halbinsel die Überwachung der südlichen Grenze massiv verstärkt, um das Eindringen extremistischer Islamisten zu verhindern. Auf dem Sinai hatten vor allem Legionäre des so genannten "Islamischen Staats" (IS) immer wieder schwere Anschläge über Überfälle verübt. Ägypten hatte der Hamas vorgeworfen, die Dschihadisten zu unterstützen.
Zehn Jahre nach der Übernahme der Macht im Gazastreifen stellen aber auch innerhalb der palästinensischen Exklave radikale Kräfte die Herrschaft der Hamas-Funktionäre in Frage. Salafistische Gruppen sympathisieren offen mit dem IS oder dem Terrornetzwerk Al Kaida und machen durch militärische Aktionen auf sich aufmerksam.
SC/haz (APE, afpe, rtre)