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Ägyptens Ex-Geheimdienstchef will nun doch Präsident werden

7. April 2012

Ägyptens früherer Geheimdienstchef Suleiman will nun doch bei der Präsidentenwahl antreten. Die Bitten seiner Anhänger hätten ihn umgestimmt, teilte der 74-Jährige mit, den manche als Symbol der alten Ordnung sehen.

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FILE - In this April 22, 2009, file photo Egypt's intelligence chief Omar Suleiman is in Jerusalem for a first high-level meeting between an Egyptian official and Israel's new hard-line government. Egypt's former vice president appointed by Hosni Mubarak has changed his mind and says he will run in the upcoming presidential elections. Omar Suleiman issued a statement on Friday saying he reversed an earlier decision to stay out of the race after his supporters pleaded with him. The state MEAN news agency carried the statement.(Foto:Tara Todras-Whitehill, File/AP/dapd)
Ägypten Omar SuleimanBild: dapd

Kurz vor dem Ende der Registrierungsfrist für die Kandidaten der ägyptischen Präsidentschaftswahl hat der ehemalige Geheimdienstchef, Omar Suleiman, nun doch seinen Antrag eingereicht.

Erst vor wenigen Tagen hatte er sich nach wochenlangen Diskussionen aus dem Rennen verabschiedet und dies mit fehlenden finanziellen und organisatorischen Mitteln begründet.

Ein Mann Mubaraks

Die Demonstration von Hunderten von Anhängern vor seinem Haus habe ihn aber zum Umdenken gebracht, heißt es in einer Erklärung des 74-Jährigen, den der gestürzte Machthaber Husni Mubarak nach dem Beginn der Massenproteste im Januar 2011 noch zum Vize-Präsidenten ernannt hatte.

Er verlor den Posten, als Mubarak am 11. Februar zum Rücktritt gezwungen wurde. Danach übernahm das Militär die Macht. Einigen gilt Suleiman als Symbol der alten Ordnung, weswegen sie ihm misstrauen. Allerdings erfährt er Unterstützung von einigen liberalen Gruppen, die eine Dominanz der Islamisten fürchten. Außerdem gilt er als Favorit des regierenden Militärrats.

30.000 Unterschriften werden gebraucht

Die Registrierung der Kandidaten endet am Sonntag. Wer bei der Präsidentenwahl am 23. und 24. Mai kandidieren will, muss 30.000 Unterschriften von Unterstützern vorlegen oder von einer im Parlament vertretenen Partei nominiert werden.

Kandidaten sind unter anderem der Vize-Chef der aus der Muslimbruderschaft hervorgegangenen Partei für Freiheit und Gerechtigkeit, Chairat al-Schater, sowie der frühere Generalsekretär der Arabischen Liga und ehemalige Außenminister, Amr Mussa.

Sozusagen angezählt ist der Kandidat der radikal-islamistischen Salafisten-Bewegung, Hasem Abu Ismail. Zwar scheint er die größte Unterstützung unter den Wählern zu haben, denn die Salafisten waren unter Mubarak verboten und erhalten seit dem Machtwechsel viel Zulauf.

Doch Abu Ismails Kandidatur könnte abgelehnt werden, weil seine Mutter angeblich noch kurz vor ihrem Tode US-Bürgerin geworden war. Laut dem ägyptischen Wahlgesetz müssen beide Eltern eines Kandidaten Ägypter sein.

uh/GD (dpa,dapd,rtr,afp)