Zweithöchste Waldbrand-Warnstufe in Griechenland ausgerufen
7. April 2024Allein am Samstag zählte die Feuerwehr 72 Buschbrände und Brände auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die meisten davon brachen auf Kreta und in Mittelgriechenland aus. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bis auf ein Feuer auf Kreta die meisten Brände eingedämmt. Drei Menschen seien leicht verletzt worden.
Nach dem Ausbruch etlicher Feuer riefen die Behörden landesweit die zweithöchste Waldbrand-Warnstufe aus. Bis Dienstag würden in Griechenland Stürme mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern erwartet, was die Brandgefahr "extrem" erhöhe, erklärte das Katastrophenschutzministerium. In der Region Athen, im Zentrum des Landes, auf den Kykladeninseln sowie der beliebten Urlaubsinsel Kreta gelte daher ab sofort die Warnstufe vier von fünf.
Dürre und Hitze als Risikofaktoren
Nach Angaben des Nationalen Observatoriums in Athen verzeichnete das Mittelmeerland im Winter eine durchschnittliche Rekordtemperatur von 11,8 Grad Celsius. Das Observatorium hat vor einer besorgniserregenden Dürre gewarnt. Seit Anfang April wurden für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen - allein in Chania auf Kreta kletterte das Thermometer am Dienstag auf 31 Grad Celsius. Experten gehen davon aus, dass wegen des Klimawandels die "Waldbrand-Saison" jedes Jahr früher beginnt - bislang startete sie erst Anfang Mai.
Wie viele Mittelmeerländer litt auch Griechenland im vergangenen Sommer unter mehreren extremen Hitzewellen. Mehr als 20 Menschen kamen dabei ums Leben. Damals hatten in Griechenland Waldbrände, die zum Teil wochenlang tobten, große Schäden angerichtet. Insgesamt wurden fast 175.000 Hektar Land von Feuer zerstört. Betroffen von großen Waldbränden war unter anderem der Süden der Touristeninsel Rhodos. Dort mussten Hotels und Ferienanlagen evakuiert und rund 20.000 Urlauber sowie Einheimische in Sicherheit gebracht werden. Auch im Nationalpark Dadia im Nordosten des Landes brannten gewaltige Flächen ab.
kle/haz (afp, dpa)