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Zwei Studenten-Oscars für deutsche Filmemacher

12. Oktober 2017

Doppel-Gold: Die deutschen Filmstudenten Johannes Preuss und Katja Benrath haben in Los Angeles je einen der begehrten Studenten-Oscars errungen. Der Spitzenpreis für Preuss war schon sicher. Nun gewann auch Benrath.

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Studenten-Oscar 2017: Watu Wote/All of Us
Einen Szenenfoto aus dem Oscargewinnerfilm "Watu Wote/All of Us" von Katja BenrathBild: picture-alliance/dpa/Hamburg Media School

Eines wussten die beiden deutschen Nachwuchs-Filmemacher Johannes Preuss und Katja Benrath schon im Flieger nach Los Angeles: Sie haben einen Studenten-Oscar gewonnen. Bereits im September gab die Jury die Liste der Preisträger bekannt. Für Johannes Preuss war damit klar: Er wird bei der Verleihung mit einer Goldmedaille von der Bühne gehen. Denn in seiner Kategorie "Internationale Dokumentation" ist er der einzige Preisanwärter. Die Studenten-Oscars haben nicht die Form der berühmten Statuette, sondern werden als Medaillen überreicht. 

Spannend wurde dagegen für Katja Benrath. Sie ging mit zwei Kollegen aus der Schweiz und den Niederlanden in der Kategorie "Internationaler Kurz-Spielfilm" ins Rennen. Am Ende setzte sie sich mit ihrem Film "Watu Wote – All of us" und sicherte sich die Goldmedaille.

Turbulente Dreharbeiten

Benrath studiert an der Hamburg Media School. Ihr Abschlussfilm "Watu Wote – All of us" spielt in Kenia und beruht auf einer wahren Begebenheit: Islamistische Terroristen griffen im Dezember 2015 einen Bus an. Ihr Ziel: Sie wollten alle christlichen Businsassen töten. Muslimische Mitfahrer versuchten, sie vor den Angreifern zu schützen. Bei den Dreharbeiten seien immer wieder Dinge schiefgelaufen, erzählt Benrath gegenüber der DW: "Generatoren sind ausgefallen, die Kamera wurde uns gestohlen, der Hauptdarsteller ist in den Knast gekommen – es gab viele Momente, die uns trainiert haben, ruhiger zu bleiben."

Leben auf riesigem Goldvorkommen

Portrait von Johannes Preuss
Johannes PreussBild: picture-alliance/dpa/Filmakademie BW

Auch Johannes Preuss' Dokumentation "Galamsey – Für eine Handvoll Gold" spielt auf dem afrikanischen Kontinent und thematisiert illegale Goldgräbergeschäfte in Ghana. "Die zentrale Frage des Films ist es, was es für die Menschen in einem Ort bedeutet, wenn sie auf einem riesigen Goldvorkommen leben", so Preuss im Gespräch mit dem Südwestrundfunk. Der 33-Jährige ist Fernsehjournalismus-Student an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Als Stipendiat im Nachwuchsförderprogramm des Deutschen Entwicklungsdienstes war er auch als Berater eines Bürgerradios in Ghana tätig und arbeitete anschließend an Filmen für Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit.

Große Stars überreichen Auszeichnungen

Bei der Zeremonie im Samuel Goldwyn Theater in Beverly Hills wurden am Abend 17 Filmemacher aus den USA und dem Ausland in sieben Sparten ausgezeichnet. Abgesehen von den beiden deutschen Filmschaffenden gingen alle anderen Oscars an Studierende von US-Hochschulen. Überreicht wurden die Medaillen unter anderem von dem britischen Schauspieler Andy Serkis ("Der Hobbit" und "Planet der Affen") und seiner US-Kollegin Amber Tamblyn ("Django Unchained").

Mit den Studenten-Oscars ehrt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences seit 1972 vor allem junge Talente von Filmhochschulen aus den USA. Regisseure von ausländischen Ausbildungseinrichtungen werden in den Kategorien "Internationale Dokumentation" und "Internationaler Kurz-Spielfilm" ausgezeichnet. 2017 wurden 1587 Filme eingereicht. In den vergangenen Jahren konnten sich immer wieder auch deutsche Produktionen gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen.

pr/ld/kle (dpa)