Zwei Soldaten aus der Ukraine in Bayern erstochen
29. April 2024Die beiden ukrainischen Männer, die in Murnau in Oberbayern erstochen wurden, waren nach Angaben aus Kiew Militärs. Wie das Außenministerium der Ukraine mitteilte, waren die beiden Soldaten nach Kriegsverletzungen zur medizinischen Rehabilitation in Deutschland. Außenminister Dmytro Kuleba habe seine Diplomaten angewiesen, den Fall besonders im Blick zu haben und den ständigen Kontakt zu den Sicherheitsorganen Deutschlands zu halten, damit der Verdächtige nach der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werde, hieß es in ukrainischen Medienberichten.
Kuleba dankte den deutschen Behörden für die schnelle Festnahme des 57 Jahre alten Verdächtigen. Der Russe soll die beiden Ukrainer getötet haben, die am Samstag mit Stichwunden auf dem Gelände eines Einkaufszentrums gefunden worden waren.
Verbindung zu Russlands Krieg gegen die Ukraine?
Inzwischen übernahm die Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen. Eine politische Tatmotivation könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde. Konkret zuständig innerhalb der Behörde ist die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET).
Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass die Tat mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenhängt, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar 2022 begonnen hatte. In Deutschland leben Hunderttausende Ukrainer und Russen.
Die Männer im Alter von 23 und 36 Jahren hatten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gelebt. Sie starben den Ermittlern zufolge an Stichverletzungen - der ältere der beiden direkt am Tatort, der jüngere kurze Zeit später in einem Krankenhaus. Die Ermittlungsrichterin erließ am Sonntag Haftbefehl wegen Mords. Nach den bisherigen Ermittlungen sieht es so aus, als ob sich die drei Männer kannten, wie ein Polizeisprecher sagte.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte dem Bayerischen Rundfunk: "Es gibt Zeugenaussagen, dass man die drei Beteiligten auch zuvor schon miteinander gesehen hat. Es gibt Hinweise darauf, dass sehr viel Alkohol im Spiel war bei allen Beteiligten. Das muss alles geklärt werden."
kle/sti (dpa, afp)