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US-Zinswende im Dezember wahrscheinlicher

4. November 2015

Seit Monaten wird nach Jahren der Tiefst-Zinsen über eine Zinswende in den USA spekuliert. Die Anzeichen verdichten sich, dass sie noch in diesem Jahr kommen könnte.

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USA Symbolbild Zinswende
Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

US-Notenbankchefin Janet Yellen hat am Mittwoch ein starkes Signal für eine baldige Zinswende in der größten Volkswirtschaft der Welt ausgesandt. Eine Anhebung der Leitzinsen in den USA im Dezember sei "eine reale Möglichkeit" sagte Yellen in einer Anhörung vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses. "Rechtzeitig zu handeln, ist deswegen eine kluge Sache, weil man dann vorsichtiger und abgestufter handeln kann", fügte sie hinzu.

Der Offenmarkt-Ausschuss der Fed hatte in seiner Oktobersitzung die Leitzinsen weiter auf dem historischen Tiefstand von nahe Null gelassen - wie schon seit Dezember 2008. Der Ausschuss hatte sich aber die Tür für eine Anhebung des Zinsniveaus noch in diesem Jahr offen gehalten. Das Gremium kommt am 15. und 16. Dezember erneut zusammen.

Märkte reagieren prompt

Die Äußerungen der Notenbankchefin wurden an den Märkten als ein starkes Zeichen gewertet, dass es tatsächlich im Dezember zur ersten Anhebung der US-Leitzinsen seit 2006 kommen könnte. Seit Dezember 2008 befinden sich die Zinsen auf dem historischen Tiefststand von nahe Null. Der Euro fiel noch während der Anhörung in den USA im Vergleich zum Dollar auf ein Dreimonatstief von unter 1,09 Dollar. Der Dollar steigt, wenn höhere Zinsen in Aussicht stehen. Anlagen in der US-Währung wären dann für Investoren attraktiver.

Statement von Janet Yellen
Fed-Chefin Janet YellenBild: Reuters/Roberts

"Wir haben nicht einen steilen Anstieg der Zinsen im Sinne", sagte Yellen. Experten erwarten einen ersten Zinsschritt von nicht mehr als 0,25 Prozent. Voraussetzung für jede Anhebung des Leitzinses sei, dass die Wirtschaftsdaten einen Zinsschritt auch hergeben, betonte Yellen.

"Ich sehe die US-Wirtschaft in einer guter Verfassung", betonte die Notenbankchefin. Viele Risiken hätten sich in den vergangenen Monaten abgeschwächt. Der Offenmarkt-Ausschuss erwarte eine weitere Verbesserung der Arbeitsmarktdaten. Die Informationen würden in den kommenden Wochen sehr genau beobachtet. Die Wachstumszahlen hatten zuletzt jedoch eher auf eine leichte Abkühlung des Konjunkturklimas hingedeutet.

ul/dk (dpa)