Zehn Tote nach Messerattacken in Kanada
5. September 2022In Kanada sind bei einer Serie von Messerangriffen in zwei abgelegenen Gemeinden mindestens zehn Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden. Die Toten wurden im für indigene Einwohner ausgewiesenen Reservat "James Smith Cree Nation" und im Dorf Weldon in der Provinz Saskatchewan entdeckt.
Es gebe 13 aktive Tatorte, an denen ermittelt werde, sagte die zuständige Ermittlerin Rhonda Blackmore. Und es sei zum jetzigen Zeitpunkt "äußerst schwierig, ein Motiv zu nennen". Der erste Notruf sei am Morgen um 5.40 Uhr (Ortszeit) eingegangen, in den darauffolgenden Minuten seien weitere Angriffe von Tatorten in der Nähe gemeldet worden. Kurz nach sieben Uhr habe die Polizei eine erste Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Vier Stunden später sollen die beiden Verdächtigen in der knapp 300 Kilometer weiter südlich gelegenen Provinzhauptstadt Regina gesehen worden sein.
Die Täter werden gesucht - auf einer Fläche knapp halb so groß wie Europa
Die gewählten Vorsitzenden des Reservats riefen den Notstand aus. Der Premierminister der Provinz sprach auf Twitter im Namen seiner Regierung sein Beileid aus. "Ganz Saskatchewan trauert mit den Opfern und ihren Angehörigen", schrieb Scott Moe von der konservativen Saskatchewan-Partei. Der kanadische Minister für öffentliche Sicherheit, Marco Mendicino, teilte auf Twitter mit, die Polizei in Saskatchewan setze alle verfügbaren Ressourcen für die Suche nach den mutmaßlichen Tätern ein und werde die Öffentlichkeit über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Die Polizei sucht in Saskatchewan sowie in den angrenzenden Provinzen Manitoba und Alberta nach den Männern im Alter von 31 und 30 Jahren. Die Fläche dieser drei Provinzen in der Mitte Kanadas ist beinahe halb so groß wie Europa. Allein Saskatchewan ist knapp doppelt so groß wie Deutschland, aber mit nur knapp 1,2 Millionen Einwohnern sehr dünn besiedelt. Blackmore sagte, "zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Hinweise darauf, dass die Verdächtigen in eine andere Provinz gereist sind".
rb/mak (AFP, dpa, Reuters)