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Zahl neuer Flüchtlinge weiter niedrig

7. Juni 2016

Die Schließung der Balkanroute sorgt weiterhin für niedrige Flüchtlingszahlen in Deutschland. Doch noch immer schiebt die Asylbehörde einen Berg unerledigter Anträge vor sich her. Ein Viertel wird derzeit abgelehnt.

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Frauen und Männer aus Afghanistan und Pakistan in einer Flüchtlingsunterkunft in Hessen (Foto: dpa)
Frauen und Männer aus Afghanistan und Pakistan in einer Unterkunft in HessenBild: picture alliance/dpa/B. Roessler

Die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge hat sich auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau eingependelt: Im Mai wurden ähnlich wie im Vormonat rund 16.000 Neuzugänge im sogenannten Easy-System registriert, wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte. Im Mai waren es 16.281, etwas mehr als im April (15.491). Im Januar waren es noch fast 92.000 Menschen.

Im Easy-System werden die Flüchtlinge zur Verteilung auf die Bundesländer erstmals registriert. Mehrfach- und Fehlzählungen sind laut Innenministerium nicht ausgeschlossen.

Die meisten Flüchtlinge kamen aus Syrien, ihre Zahl betrug 2685. Es folgten Afghanistan mit 2289, Irak mit 1355, Russland mit 1260 und der Iran mit 642 Flüchtlingen. Die nordafrikanischen Staaten und die Westbalkan-Länder waren nicht unter den ersten Plätzen.

Asylanträge rückläufig

Rückläufig war im Mai die Zahl der Asylanträge, die beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gestellt wurden: Sie sank gegenüber April um 9,3 Prozent auf 55.259. Gegenüber dem Vorjahresmonat stellt dies aber einen drastischen Anstieg dar, und zwar um 112 Prozent.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg (Foto: dpa)
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in NürnbergBild: picture-alliance/dpa

Im Mai entschied das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über rund 34.500 Anträge, während im April noch knapp 44.400 Entscheidungen getroffen worden waren. In den Vorjahresmonaten hatte die Behörde nicht einmal über halb so viele Anträge entschieden.

Mehr als die Hälfte der Antragsteller können in Deutschland bleiben. Den Angaben zufolge wurden rund 42 Prozent als Flüchtlinge anerkannt, weitere 15 Prozent erhielten subsidiären Schutz, der das Nachholen von Familienangehörigen einschränkt und schneller wieder überprüft wird. Die Zahlen derer, die politisches Asyl erhalten und derer, die nur einen Abschiebeschutz haben, sind gering. Knapp ein Viertel der Anträge wurde abgelehnt.

Fast eine halbe Million oder fast 460.000 Asylanträge müssen noch beschieden werden. Allein seit Beginn des Jahres haben knapp 310.000 Menschen in Deutschland Asyl beantragt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres, noch bevor die Flüchtlingszahlen stark zuzunehmen begannen, waren es knapp 142.000 Anträge.

stu/sti (afp, dpa, epd)